Überlebenskampf von Carolina Wilga Trotz Essen und Trinken im Van irrte sie durch das Outback

Das von der Polizei zur Verfügung gestellte Bild zeigt Carolina Wilga im Krankenhaus, umgeben von Blumen und zahlreichen Leckereien.
Das von der Polizei zur Verfügung gestellte Bild zeigt Carolina Wilga im Krankenhaus, umgeben von Blumen und zahlreichen Leckereien. © picture alliance/dpa/Western Australia Police via AAP
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Zwölf Kilo in zwölf Tagen hat Carolina Wilga verloren. Die deutsche Reisende, die im australischen Outback vermisst wurde, hat während ihres Überlebenskampfes große körperliche Strapazen überlebt. Ihre Rettung sorgte am Freitag (11. Juli) für große Erleichterung, und nun berichtet die 26-Jährige von ihren Erlebnissen.

Die gebürtige Castrop-Rauxelerin äußerte sich am Montag in einem offiziellen Statement der westaustralischen Polizei aus dem Krankenhaus dankbar, dass sie überlebt habe. In der Folge postete sie dann auch selbst ein Foto von sich, das sie im Krankenhausbett umgeben von zahlreichen Geschenken zeigt.

Der Post gibt Einblick in den großen Überlebenskampf und die Gründe, wie es im australischen Outback dazu kommen konnte: Wilga war mit dem Auto unterwegs, als sie die Kontrolle verlor und eine Böschung hinunterrollte. „Ich habe mir beim Aufprall erheblich den Kopf gestoßen“, berichtete sie im Polizei-Statement.

Unklar blieb zunächst, warum sie das Auto verlassen hatte. Backpackern wird im australischen Outback auch bei Unfällen geraten, bei ihrem Fahrzeug zu bleiben, da dort eine höhere Chance besteht, gefunden zu werden. Wilga habe aber sich aber in einem Zustand der Verwirrung zu Fuß auf den Weg gemacht, obwohl sich in ihrem Van Essen, Trinken und Kleidung befand.

Tagelang wanderte sie in der Folge orientierungslos umher, der Verband an ihrem Fuß zeigte schon bei der Rettung, dass sie Verletzungen haben muss. Hinzu kamen Sonnenbrand und unzählige Insektenstiche.

„Das Wetter war auf ihrer Seite“

Laut Polizeichef Col Blanch habe Wilga trotz aller Strapazen bemerkenswerte Ausdauer bewiesen: „Das Wetter war auf ihrer Seite, und sie hatte die Fähigkeit, sich in eine Richtung zu bewegen.“ Es sei ein Wunder, dass ihre Retterin genau zur richtigen Zeit vorbeigekommen ist, um sie zu finden.

„Ich weiß, dass Beacon und die umliegenden Orte sich ebenfalls an der Suche beteiligt haben. Das gibt uns allen Trost, denn wenn jemand von uns einen geliebten Menschen im rauen Outback verliert, wissen wir, dass unsere Gemeinschaft alles tun wird, um zu helfen“, fuhr der Polizist fort.

Australiens Ministerpräsident warnt

Westaustraliens Premier Roger Cook begleitete die Suchaktion der Castrop-Rauxelerin von Anfang an: „Je mehr wir über diese Geschichte erfahren, desto erstaunlicher erscheint Carolinas Widerstandskraft. Sie ist jetzt im Krankenhaus und wird dort noch ein paar Tage bleiben. Und wie ich sehe, genießt sie dort einige Snacks“, kommentierte er Wilgas Post auf sozialen Medien. Die Chance, zwölf Kilo zunehmen zu dürfen, „würden viele von uns wohl gern ergreifen“, scherzte er. Sie erklärte, dass sie zwölf Kilo wieder zunehmen muss.

Gegenüber dem Sender ABC hatte der Ministerpräsident zuvor aber auch mahnende Worte gesprochen und eine Botschaft an andere Reisende gesendet: „Das Outback ist ein atemberaubend schöner Teil der Welt – aber auch gefährlich, wenn man sich nicht richtig vorbereitet.“

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