Castrop-Rauxel trauert um Theresia Multhaup „Grande Dame“ der CDU prägte die Lokalpolitik

Theresia Multhaup ist 2023 gestorben.
Theresia Multhaup ist mit 90 Jahren gestorben. © Privat
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Vielen Castrop-Rauxelern war sie wohl als „Resi“ bekannt. Theresia Sophia Multhaup, die „Grande Dame der Castrop-Rauxeler CDU“, wie Parteikollegen sie in ihrem Nachruf nennen, ist im Alter von 90 Jahren gestorben.

Über 24 Jahre lang führte Theresia Multhaup die Frauenunion der Europastadt, von 1977 bis 2001. Parteikollegen heben ihr politisches Engagement hervor, mit dem sie als eine der „Pionierinnen der Frauenpolitik“ innerhalb der Castrop-Rauxeler CDU gelte. Parteichef Carsten Papp: „Mit Resi Multhaup verliert die CDU eine der großen Persönlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte.“

Von 1979 bis 1994 war sie Ratsmitglied. Ebenfalls 15 Jahre lang war sie Mitglied des Kulturausschusses. Sie gehörte zudem weiteren politischen Gremien an: beispielsweise fünf Jahre lang dem Sozialausschuss, dem Rechnungsprüfungs- und dem Jugendwohlfahrtsausschuss. Zudem nahm die an den Gremien des WLT und der Volkshochschule teil.

Kolleginnen und Nachfolgerinnen der Frauenunion schätzten ihre offene Art, wie die derzeitige Vorsitzende Yasemin Breilmann berichtet. „Sie wird uns fehlen.“ „Resi“ sei als Ehrenvorsitzende überall sehr geachtet gewesen.

Und sie hatte offenbar Courage. So erzählen Weggefährtinnen der Anfangsjahre in der Frauenunion, dass „Resi“ hin und wieder ihrem um einige Jahre älteren Parteikollegen Heinrich Brüggemann (1924 bis 1996) Kontra gab. Wenn Brüggemann versucht habe, die Aufgaben der CDU-Frauen auf das Eindecken der Kaffeetafel zu reduzieren, sei Theresia Multhaup deutlich geworden.

Marlies Graeber, ebenfalls eine von Theresia Multhaups Nachfolgerinnen an der Spitze der Frauenunion, erinnert sich an den 90. Geburtstag im vergangenen September, den „Resi“ noch mit ihren langjährigen Parteifreundinnen im großen Rahmen gefeiert habe. „Die CDU und insbesondere die Frauenunion waren ein sehr wichtiger Faktor in ihrem Leben.“

Für ihre besonderen Verdienste verlieh ihr der damalige Bundespräsident Roman Herzog 1996 das „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“. Sie und ihr 2015 verstorbener Mann Franz-Josef waren über viele Jahre engagierte Mitglieder in der Kolpingsfamilie.

Theresia Sophia Multhaup (geborene Büse) ist am Freitag, 10. Februar 2023, gestorben. Sie hinterlässt zwei Töchter mit deren Familien, fünf Enkel und sieben Urenkel.

Die Stadt teilt nach Bekanntwerden ihres Todes mit: „Die Stadt Castrop-Rauxel wird Theresia Multhaup ein ehrendes Andenken bewahren.“

Das Seelenamt für die Verstorbene hält am Samstag, 18. Februar, 11 Uhr, in der Heilig-Kreuz-Kirche zu Dorf Rauxel der Paderborner Weihbischof Josef Holtkotte, der ein Bruder ihres 2021 verstorbenen Schwiegersohnes Willi ist. Anschließend findet die Urnenbeisetzung auf der letzten Ruhestätte ihres verstorbenen Mannes auf dem Katholischen Friedhof an der Wittener Straße statt.

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