
In der Debatte um den Castroper Kalender bezieht jetzt auch der Vorstand des Castroper CunstVereins mit dem Vorsitzenden Marcel Schröder unter der Überschrift „Wir wollen uns doch an Kunst erfreuen“ Stellung.
„Herr Bormann ist einer der wenigen Künstler in unserer Stadt, der das Stadtbild schon seit Jahrzehnten prägt. Seine Skulpturen sind eindrucksvoll und wirkungsvoll, trotzdem sie durch mangelnde Gelder der Stadt nicht immer so gepflegt werden können, wie es sich der Künstler vielleicht vorstellte.
Gelder für künstlerische Arbeiten sind nicht nur auf kommunaler Ebene schwierig zu generieren. Die Pflege solche Arbeiten ist daher leider nur selten gewährleistet. Jahre lang war der Brunnen in der Stadt nicht in Betrieb, eine Arbeit, die niemals vollendet werden konnte, wollte der Künstler doch ursprünglich Reliefplatten in den Jahreszeitenbrunnen einarbeiten. Das Geld war knapp und wir als städtische Bevölkerungen beim Flanieren am Objekt regelmäßig enttäuscht, wenn der Brunnen nicht durch Wasser bespielt wurde.
Die Bevölkerung nimmt Bormanns Objekte wahr, so wie eben auch Frau Tielker. Sie versuchte wertzuschätzen, was der Künstler der Stadt gegeben hat und widmete ihm eine Seite in „ihrem“ Castroper Kalender. Eine Wertschätzung, die ihr teuer zu stehen kam, wie sich letztlich herausstellte. Unbewusst und wohlwollend hat sie die Arbeit drucken lassen, weniger wohlwollend zeigte sich der Künstler und mahnte ab. Ob der Künstler dabei Recht hat, wird sich wohl noch zeigen.
Doch ist es in der Regel der Betrachter, der dem Künstler seine Aufmerksamkeit schenkt und dessen Arbeiten bewundert. Es stellt sich die Frage, ob eine solche Bewunderung nach diesem Eklat durch die städtische Bevölkerung noch gewährleistet werden kann. Wir wollen doch Kunst sehen, um uns an ihr zu erfreuen und keine permanenten Rechtsstreitigkeiten wahrnehmen
müssen.
PS: Öffentliche Gelder finanzieren Kunst!
So haben wir bisher berichtet: