Coronavirus Coronafälle: 112 Neuinfektionen in Castrop-Rauxel – und ein seltsamer Anstieg

© Grafik Martin Klose
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Während anderswo die Inzidenzen stark sinken, bleiben sie in Castrop-Rauxel fast unverändert und sind sogar leicht gestiegen von 1535,7 auf 1561,7. Schlechtere Werte im Kreis gibt es nur in Herten mit 1841,3. Schaut man in die Nachbarstädte Bochum (929,1), Dortmund (932,6) und Herne (983,8), ist man dort bereits wieder dreistellig.

Beim Blick auf die neuesten Daten des Kreises zur Corona-Lage fallen am Mittwoch (23.2.) zwei Dinge auf. Da ist zum einen die hohe Zahl der Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind und in Krankenhäusern liegen. 207 sind es in allen Krankenhäusern des Kreises, 15 davon liegen auf Intensivstationen.

Das Evangelische Krankenhaus Castrop-Rauxel meldet (Stand 22.2.) 23 stationäre Patienten, einer davon auf der Intensivstation. Mehr als 200 Patienten kreisweit, das gab es viele Monaten nicht mehr. Die Zahl ist allerdings nicht so alarmierend wie sie scheint.

Weil in den Krankenhäusern jeder neue Patient getestet wird, werden in der Statistik auch die Patienten erfasst, die nicht wegen Corona, sondern nur mit Corona wegen anderer Beschwerden eingewiesen werden.

Zu den Neuinfektionen kommen weitere „Altfälle“

Außerdem bemerkenswert: Freunde von Statistiken wird eine Diskrepanz auffallen. Zum einen ist die Zahl der Neuinfektionen in Castrop-Rauxel um 112 gestiegen. Zum anderen hat sich die Gesamtzahl der Coronainfektionen in der Europastadt um 501 auf 10.716 erhöht.

Die Erklärung ist einfach: Der Kreis hat am Dienstag (22.2.) damit begonnen, Altfälle an das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG) zu übermitteln. Es handelt sich um Fälle, die sich aufgrund einer zu hohen Belastung im Gesundheitsamt angehäuft hatten. Sie werden jetzt nach und nach übermittelt.

Diskrepanzen können also auch in den kommenden Tagen auffallen, weil in die Gesamtzahl der Infizierten im Kreis und den zehn Städten nicht nur die Zahl der täglichen Neuinfektionen, sondern auch die Altfälle einfließen. Im Kreis gab es am Mittwoch 1045 Neuinfektionen, die Gesamtzahl stieg um 4158.

Inzidenz wird durch Nachmeldungen nicht beeinflusst

Mit den Nachmeldungen lässt sich allerdings die vergleichsweise hohe Inzidenz nicht erklären. Die Altfälle werden rückwirkend dem Datum zugeordnet, an dem sie im Kreishaus eingegangen sind. „Die Menschen sind inzwischen schon wieder aus der Quarantäne raus“, so Kreispressesprecherin Svenja Küchmeister. Auf die Inzidenz haben sie also keinen Einfluss.

Dennoch fließt die Übermittlung der Fälle auch in den kommenden Tagen in die Statistik des Kreises ein. Vor rund zwei Wochen musste der Kreis einen Rückstau von immerhin 17.000 Befundmeldungen eingestehen. Die Gesamtzahlen der Infizierten werden also noch eine Weile nicht nur um die Zahl der täglichen Neuinfektionen, sondern zusätzlich um die nachträglich übermittelten Altfälle steigen.

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