
Ein Fazit nach Gesprächen mit 21 Ehrenamtlern aus Castrop-Rauxel: Die Stadt ist voller Menschen, die sich mit ganzem Herzen für die Gesellschaft einsetzen. Dazu braucht es gar keine Gegenleistung – der Antrieb kommt aus vollem Herzen.
Beim Neujahrsempfang der Stadt werden traditionell die Ehrennadeln verliehen. Es handelt sich um die höchste kommunale Auszeichnung für ehrenamtliches Engagement von Einzelpersonen. Neu ist in diesem Jahr, dass Bürger nicht nur Vorschläge machen konnten, sondern auch per Abstimmung über die Vergabe einer Ehrennadel entscheiden. Die Abstimmung beginnt jetzt. Die Stimmabgabe war bis Dienstag, 21. Januar, um 16 Uhr möglich. Jeder Teilnehmer durfte bis zu drei Stimmen für unterschiedliche Nominierte abgeben. Die Auswahl musste per Klick auf „Abstimmen“ abgeschickt werden.
Die Person mit den meisten Stimmen bekommt den Publikumspreis beim Neujahrsempfang des Bürgermeisters verliehen. Die Verleihung findet am Samstag, 1. Februar 2025, ab 17 Uhr in der Europahalle statt. Weitere zwei Nominierte erhalten den Jury-Preis.
Überblick über die Nominierten
Unsere Redaktion hat alle nominierten Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler vorgestellt, jeweils in Form eines kurzen Porträts. Sie erschienen in unserer Zeitung und sind online kostenlos abrufbar. Hier aber nochmal ein Überblick über die Nominierten, in alphabetischer Reihenfolge.
Melanie Appel
Appel bildet bei der Karnevalsgesellschaft Rote Funken junge Tänzerinnen und Tänzer aus. Sie prägt das Vereinsleben, das unter anderem aus Pfingstzeltlagern oder Sommerfesten besteht. Für Kinder und Jugendliche ist sie eine wichtige Ansprechpartnerin, auch außerhalb der Tanzstunden.
Isabel Auffenberg
Auffenberg engagiert sich für Kinder in Castrop-Rauxel – unter anderem bei der Kirchengemeinde Corpus Christi und als Schulpflegschaftsvorsitzende sowie im Förderverein der Marktschule Ickern. Sie engagiert sich für die handwerkliche Ausbildung im Bäckereihandwerk und wirkt beim Kleingartenverein Deininghausen mit.
Guido Baumann
Baumann ist bekannt als Administrator der Facebook-Gruppe „Du bist Castroper, wenn…“. Wenn knapp 30.000 Menschen online rege diskutieren, hat er das letzte Wort. Außerdem ist Baumann Vorsitzender des Stadtteilvereins „Unser Rauxel“.
Wolfgang Bläss
Er setzt beim Lions Club Ideen wie den Lions-Kalender oder Stadtführungen für Kinder um. Am Wildgehege im Grutholz räumt er auf, bestückt Futterautomaten und übernimmt die Organisation am Schreibtisch. Einmal in der Woche sitzt Bläss an den Pedalen einer Rikscha, in der ältere Menschen durch die Stadt gefahren werden.
Mika Blum
Der 23-Jährige hat die Gruppe „Wohin damit, Castrop-Rauxel“ mitgegründet. Der Verein engagiert sich für ein sauberes Stadtbild. Blum organisiert Aufräumaktionen, bei denen säckeweise Müll gesammelt und entsorgt werden. Aktuell arbeitet er mit Freunden an einem Filmprojekt gegen Rechtsextremismus in Castrop-Rauxel.
Alois Bredl
Er zeigt Kindern, „was die Natur so kann“. Vom DRK bis zum THW hat Alois Bredl schon so manche Station hinter sich. Heute gibt er sein Wissen an Kinder in Kindergärten und Schulen, aber auch an Jugendliche und junge Erwachsene weiter. Er hält Vorträge über Obst, Gemüse, Anbau, Kleingartenwesen und mehr.
Christa Burmeister
Sie ist seit 38 Jahren das Aushängeschild der Sportkurse für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung. Im Frühjahr 2021 radelte Burmeister jeden Tag etwa 45 Kilometer, um trotz der Corona-Pandemie die etwa 80 Teilnehmer ihrer Gruppen erreichen zu können.
Frank Chudy
Er verzichtet seit Jahren darauf, Heiligabend mit der Familie zu verbringen. Stattdessen engagiert Frank Chudy sich bei Weihnachten im Wichernhaus. 2024 übernahm er die Absprache mit Sponsoren und sorgte dafür, dass das Essen auf den Tisch kam. Jedes Jahr sind zahlreiche Termine im Vorfeld der Veranstaltung nötig.
Simone Dreesen
Dreesen engagiert sich für Senioren in der Europastadt. Im Haus der Begegnung (HadeBe) an der Lange Straße schenkt sie Senioren viele schöne Stunden. Klön- und Spielnachmittage, Vorträge vom Weißen Ring oder zur Bestattungsvorsorge sowie Bastelnachmittage bei Kaffee und Kuchen – all das hat sie auch für dieses Jahr wieder geplant.
Marc Frese
Als Mr. Mein Ickern prägt er den Stadtteil. Er ist Vorsitzender, Initiator und Netzwerker des Stadtteilvereins. Frese ist engagiert im Förderverein der Steinwache Dortmund, der vielleicht bekanntesten Holocaust-Gedenkstätte der Region. Zudem ist er Vorsitzender des Vereins Sternenkinder Vest und gehört zum Organisatoren-Team von Weihnachten im Wichernhaus.
Ursula Kathriner
Kathriner ist in den schwersten Momenten für Menschen da. Als Telefonseelsorgerin führt sie mit Fremden Gespräche über Themen wie Einsamkeit, Scheidung oder Suizidgedanken. Als Notfallseelsorgerin betreut sie Menschen, etwa wenn sie nach einem plötzlichen Todesfall im Umfeld Unterstützung brauchen. Obendrein vermittelt sie als Schiedsfrau bei Nachbarschaftsstreits und begleitet im ambulanten Hospizdienst Menschen in der letzten Phase ihres Lebens.
Kristina Kerlen
Die Reittrainerin ist die „gute Seele“ der Reitergemeinschaft Obercastrop. Sie ist Übungsleiterin, konzipiert Lehrgänge, begleitet Kinder und Jugendliche zu wichtigen Turnieren und organisiert Weihnachtsfeiern sowie Ausflüge.
Olaf Linsner
Seit mehr als 40 Jahren hilft er beim THW, ob bei Schneechaos oder Überflutungen. Heute organisiert der Ortsbeauftragte Einsätze, kommuniziert mit Behörden und koordiniert den Nachschub an Material und Personal. Alle rund 90 Helferinnen und Helfer kennt er persönlich.
Gülsah Malkus-Peter
Sie ist Mitgründerin des Internationalen Bildungs- und Kulturvereins für Frauen – und berät dort vor allem ältere Frauen in Verwaltungs- und Sozialfragen. Schon als Schülerin gab sie anderen Kindern Nachhilfe und später auf dem Fußballplatz Trainingsstunden.
Ibi Michel
Sie hilft bei der Aids-Gala in Castrop-Rauxel mit, indem sie Sponsoren für die Gala oder Anzeigenkunden für das Programmheft gewinnt. Auch die hochwertigen Tombola-Preise sichert sie im Vorfeld. Am Gala-Abend verkauft sie als eine von vielen Helfern Tombola-Lose.
Willi Müller
Müller ist Mitbegründer und Vorsitzender des Vereins „Wir sind Merklinde“. Müller setzte sich für den Erhalt des Merklinder Osterfeuers ein und war maßgeblich am Umbau der Hartkortschule zu einem Bürgerzentrum beteiligt. Er trainierte Jugendmannschaften im Fußball beim SuS Merklinde. Dort ist er heute Vorsitzender der Alten Herren und Organisator der Mannschaft im Walking Football.
Karam Qarqash
Er floh vor dem Krieg in Syrien. Als Kind hatte er Angst vor dem Wasser, in Castrop-Rauxel wurde er direkt nach seiner Flucht bei der DLRG zum Rettungsschwimmer. Viermal musste Karam bereits in höchster Not das Leben von Kindern retten. Inzwischen hat er einen Rettungsbootführerschein und arbeitet als Wache am Kanal in Castrop-Rauxel.
Jochen Schwarm
Schwarm hat immer einen Müllbeutel dabei. Zweimal wöchentlich – sowie zusätzlich jeden Tag auf dem Arbeitsweg – sammelt er Abfall ein, um für ein schöneres Stadtbild zu sorgen.
Gertrud Smyra
Smyra hat bereits rund 140 Hunde bei sich aufgenommen, bis sie weitervermittelt werden konnten. Außerdem kümmert sie sich um ausgehungerte Igel, streunende Katzen und um Eichhörnchen in Not.
Adil Tamouh
Er gilt als gute Seele der Lange Straße. Permanent ist er in Habinghorst unterwegs, um den Stadtteil nach vorn zu bringen. Er ist Vorsitzender des Vereins „Unser Habinghorst“ und erfüllt Organisations-Rollen bei diversen Veranstaltungen.
Klaus-Dieter Wagner
Er leitete zehn Jahre lang ein Jugendzentrum in Castrop-Rauxel und war am Bau städtischer Kindertagesstätten beteiligt. 2011 gründete Wagner den Generationencafé e.V. als Begegnungsstätte für Meinungsaustausch und Aktivitäten. Als Trauerredner begleitete er bereits rund 300 Trauerfeiern. In Ickern berät er Menschen zu vielfältigen Themen.