Neue Attraktion im Emscherland Demnächst könnten hier Storchenpaare brüten

Ein Storchenpaar in einem Horst in Dortmund-Schwieringhausen
Wie hier in Dortmund-Mengede sollen, so die große Hoffnung, demnächst auch Storchenpaare im Emscherland nisten. © Jan Keuthen (A)
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Was in der Nachbarstadt gelungen ist, wünscht man sich auch für Castrop-Rauxel: Im Stadtbezirk Dortmund-Mengede brütet ein Storchenpaar im dritten Jahr hintereinander. Und nicht nur das: im Naturschutzgebiet Siesack hat sich ein weiteres Paar niedergelassen, und Singles sind auf Partnersuche. Möglich gemacht hat diese Sensationen ein großer Storchenhorst, den Naturschützer dort vor ein paar Jahren gebaut und aufgestellt haben.

Nun steht eine solche Nisthilfe auch im Emscherland. Pünktlich zum Beginn der neuen Brutsaison haben die Emschergenossenschaft und der Nabu (Naturschutzbund) Nordrhein-Westfalen eine Nisthilfe für Weißstörche im Natur- und Wasser-Erlebnis-Park an der Stadtgrenze von Castrop-Rauxel und Recklinghausen errichtet. Dieses neue Storchennest gilt als Modellprojekt, heißt es in einer Pressemitteilung. Sollte es erfolgreich von den Tieren angenommen werden, könnten weitere entlang der renaturierten Emscher folgen.

Nisthilfe auf der Wiese

Die Nisthilfe wurde auf der zentralen Wiese zwischen der Emscher und dem Suderwicher Bach platziert. Sie besteht aus einem mit Holzschredder und Heu gefüllten Weidenkorb, der auf einem neun Meter hohen Stahlmast montiert ist. Die Konstruktion ist so gestaltet, dass sie absenkbar ist und jährlich kontrolliert und gereinigt werden kann. Dies sei wichtig, um eingeschleppte Fremdkörper wie Plastik, Schnüre oder Glasscherben zu entfernen und das Nest in einem sicheren Zustand zu halten, heißt es in der Pressemitteilung.

Künstliche Nester spielen eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt. „Störche finden heute zunehmend schwer geeignete Brutplätze. Mit künstlichen Nisthilfen können wir gezielt Lebensräume aufwerten. Entscheidend ist jedoch die passende Umgebung“, erklärt Professor Dr. Uli Paetzel, Vorsitzender der Emschergenossenschaft. Er betont, dass der Natur- und Wasser-Erlebnis-Park mit seinen Feuchtflächen, Tümpeln und Wiesen ideale Bedingungen bietet. „Jetzt fehlt nur noch der passende Mieter mit Schnabel und langen Beinen“, fügt er hinzu.

Zwei Schuhe im Sand am Emscherstrand in Castrop-Rauxel.
Sand an der Emscher: Im Emscherland (Natur- und Wasser-Erlebnispark) Henrichenburg / Suderwich befindet sich der erste Emscher-Strand. Wir haben uns dort umgesehen.© Tabea Bremer

Auch Lukas Stemper, stellvertretender Vorsitzender des NABU NRW, hebt die Bedeutung solcher Maßnahmen für den Naturschutz hervor. Der Weißstorch war lange in NRW nahezu verschwunden, aber Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprojekte zeigen inzwischen Wirkung. Nun braucht es Flächen, auf denen sich die Tiere dauerhaft etablieren können, und die Kombination aus Nisthilfe und strukturreichem Lebensraum sei dafür ideal.

Der interkommunale Natur- und Wasser-Erlebnis-Park erstreckt sich über rund 30 Hektar und bietet vielfältige Erlebnis-, Lern- und Erholungsmöglichkeiten. Neben naturnah gestalteten Auenflächen, Spielplätzen, Streuobstwiesen, Themengärten und einem Imkerhaus entsteht dort in diesem Sommer auch der „Emscher-Strand“ – eine neue Attraktion für Besucherinnen und Besucher.

Der Park symbolisiert gleichzeitig die erfolgreiche Umgestaltung der Emscher-Region nach Jahrzehnten industrieller Nutzung. Die Emschergenossenschaft hat durch den Umbau der Emscher die Grundlage für ein neues Miteinander von Natur, Wasser und Stadtgesellschaft geschaffen.

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