Es war wieder einmal eine perfide Masche: Betrüger geben sich als Polizist und Staatsanwalt aus und wollen gutgläubige Senioren um ihr Erspartes bringen. So auch am 10. November, einem Freitag. Nachmittags meldete sich zunächst ein vermeintlicher „Polizist“ bei einem Rentner. Nach einem kurzen Wortwechsel leitete der falsche Beamte das Gespräch an einen ebenso falschen Staatsanwalt weiter.
Der tischte dem 85-Jährigen eine krude Geschichte auf: In der Nähe sei es zu einem Vorfall gekommen, bei dem es auch einen Schusswechsel mit der Polizei gekommen sei. Zwei Täter habe man festnehmen können, zwei weitere seien noch flüchtig.
Man wolle diesen nun eine Falle stellen. Der falsche Staatsanwalt forderte den Habinghorster auf, eine fünfstellige Bargeldsumme vor die Tür zu legen. Der Senior solle aber wegen des Schusswechsels keinesfalls die Tür öffnen. Sobald das Geld abgeholt werde, solle der Rentner stattdessen laut rufen, damit die Polizei die vermeintlichen Täter festnehmen könne.
Zeugin fotografiert Verdächtigen
Der Rentner befolgte die Anweisungen. Der von den Betrügern erfundene Täter kam in den Hausflur und nahm das Geld. Der 85-Jährige rief um Hilfe. Das hörte jedoch eine Zeugin. Als der Flüchtende ihr mit der Beute im Hausflur entgegenkam, erkannte die 60-Jährige die Situation und nahm die Verfolgung auf.
Am Fluchtfahrzeug forderte sie den Täter auf, das Geld herauszugeben. Der Mann kam der Aufforderung nach und flüchtete mit dem Auto. Wie die Polizei am Montag (11.12.) meldet, gelang es der Zeugin, ein Foto des Tatverdächtigen zu machen.
Dieses Bild dürfte sich jetzt gelohnt haben: „Nun gibt es Hinweise auf die Identität des Tatverdächtigen, die Fahndung hat sich somit erledigt“, schrieb die Polizei am Donnerstag (14.12.) in einer Pressemitteilung.