Fehlen uns Schulplätze, Frau Lasser-Moryson? Schulausschuss-Chefin äußert Sorge im Interview

Katrin Lasser-Moryson ist Vorsitzende des Ausschusses, in dem die Politik das Thema Schulen verhandelt. Jetzt war sie im PottCAS zu Gast.
Katrin Lasser-Moryson ist Vorsitzende des Ausschusses, in dem die Politik das Thema Schulen verhandelt. Jetzt war sie im PottCAS zu Gast. © Tobias Weckenbrock

Daniela Stürznickel sagte kürzlich gegenüber unserer Redaktion, sie sorge sich um ihr Kind: Es muss, ausgestattet mit einer Hauptschul-Empfehlung, im Sommer an die Fridtjof-Nansen-Realschule wechseln. Es geht ihr mit ihrem Sohn wie Amela Bilgin: Beide wollten an die Gesamtschule, die als integriertes Schulsystem in der Regel etwa ein Drittel Hauptschul-, ein Drittel Realschul- und ein Drittel Gymnasialkinder aufnehmen soll. Doch beide Gesamtschulen in Castrop-Rauxel waren überlaufen. Sie mussten zusammen rund 50 Kinder ablehnen.

Beide Mütter schicken ihre Söhne also an die Realschule. Der Schulweg in andere Städte wäre für sie zu umständlich, sagen sie. Aber ist die FNR die geeignete Schulform auch ohne die entsprechende Eignungsempfehlung aus der Grundschule, also von Fachpersonal, dass das Kind nach drei Jahren gut einschätzen kann?

Beide Mütter und ihre Söhne machen sich große Sorgen, dass sie die Realschule nicht schaffen. Die Befürchtung ist, dass sie nach vielleicht zwei Jahren wieder wechseln müssen, wieder in ein neues Umfeld kommen. „Mit individueller Förderung hat das jedenfalls nichts mehr zu tun“, sagt Amela Bilgin. „Die Stadt ruiniert die Zukunft meines Sohnes und vieler anderer Kinder.“ Daniela Stürznickel hat schon einen Antrag gestellt, damit ihr Sohn Nachhilfe bekommt, wenn es losgeht.

Es sind nur zwei von vielen anderen Familien, deren Wünsche nicht erfüllt werden konnten. Es gibt Kritik an der Stadt, es gebe nicht genügend Plätze. Jetzt spricht die Schulausschuss-Vorsitzende: Katrin Lasser-Moryson kontert die Kritik auch gar nicht, sondern sagte, sie könne das gut verstehen. Gerade um diese Kinder, erklärt sie im Podcast-Interview mit unserer Redaktion, müsse man sich besonders kümmern. Aber das Schulsystem sei eben nicht so flexibel, dass man bei schwankenden Anmeldezahlen immer auf alle Wünsche direkt reagieren könne. Man müsse jedenfalls zu einem atmenden System kommen, dass diesen Anforderungen besser gerecht wird. Was es noch braucht, erklärt sie im Interview.

Das ganze Gespräch zum Anhören auf rn.de/pottcas

In diesen Texten widmeten wir uns bisher dem Schulproblem in Castrop-Rauxel:

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen