Wohin, wenn es viel zu heiß ist? Castrop-Rauxel richtet Hitzeschutzräume als Notinseln ein

Solche Aufkleber sollen auf die neuen Hitzeschutzräume in Castrop-Rauxel hinweisen. Die Stadt bietet an, die Aufkleber auch Unternehmen und anderen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen.
Solche Aufkleber sollen auf die neuen Hitzeschutzräume in Castrop-Rauxel hinweisen. Die Stadt bietet an, die Aufkleber auch Unternehmen und anderen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen. © Tobias Weckenbrock
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Wem es in der Castroper Altstadt zu heiß ist, wer eine Pause braucht, Abkühlung und ein Glas Wasser, der kann künftig gezielt den Weg ins Büro der Stadtwerke suchen. Dort gibt es einen Stuhl und ein Glas Wasser. Die Stadtwerke Castrop-Rauxel bieten damit als eines der ersten Unternehmen einen sogenannten „Hitzeschutzraum“ an. Bisher gibt es sieben solcher Stellen in der Europastadt, die damit offenbar eine der ersten Städte im Ruhrgebiet ist. Es sollen aber noch viel mehr Räume werden.

„Die Stadt kennzeichnet als Sofortmaßnahmen zum Hitzeschutz in diesem Sommer Einrichtungen und Unternehmen, die kühle Zufluchtsorte bieten, und auf Wunsch ein Glas Wasser oder einen Sitzplatz zum Ausruhen anbieten“: So verkündete es die Stadtverwaltung im Sommer 2023. Bisher sind vor allem städtische Einrichtungen zum Start dabei: Jugendzentrum Ickern, die das BBZ in Dingen, das BoGis in der Altstadt, das Familien- und Bildungsbüro an der Schillerstraße, das Rathaus am Europaplatz, der Generationentreffpunkt auf Schwerin (Bodelschwingher Straße 35) und das Kundenbüro der Stadtwerke (Lönsstraße 12) wollten 2023 einen Aufkleber an ein Schaufenster oder der Tür nach draußen anbringen.

Wer kann Hitzeschutzräume anbieten?

Ziel war, das auszurollen: „Andere Einrichtungen, Einzelhändler und Unternehmen, die diese Initiative unterstützen möchten, erhalten kostenlos von der Stadt einen DinA6-Aufkleber für den Außenbereich“, hieß es in einem Schreiben. Zuständig ist die Stabsstelle Bildung, Vielfalt und Teilhabe, namentlich Frank Trzeziak. Wer sich beteiligen kann und möchte, erreicht ihn unter E-Mail bip@castrop-rauxel.de oder Tel. 02305 / 106-2582.

Die Anzahl heißer Tage in Deutschland nehme durch den Klimawandel stetig zu, heißt es zur Begründung für die Maßnahme. Die durchschnittliche Zahl der Hitzetage, also 30 Grad oder mehr, habe sich verdoppelt. „Dieser Trend hält an und verstärkt sich“, so die Stadt. Hitzeperioden und tropische Nächten (nicht unter 20 Grad) sind die Folge. Es geht zu Lasten der Pflanzen- und Tierwelt und kann dem menschlichen Organismus ernsthaft zusetzen, ja sogar Menschenleben kosten.

Wer viel trinkt, sich im Schatten aufhält, leicht isst und auf Pausen achtet, kann sich selbst schützen. Am Trinkwasserbrunnen in der Castroper Fußgängerzone kann man die eigene Trinkflasche auffüllen. „Strategisch erarbeitet die Stadtverwaltung aber zusammen mit ihren Töchtern und der Politik einen kommunalen Hitzeaktionsplan und lotet mögliche weitere Ansätze für Hitzeschutzmaßnahmen aus“, heißt es. Die Aufkleber zu verteilen und Unternehmen zum Mitmachen animieren, ist ein Schritt.

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