
Am 23. Februar 2025 wird der Bundestag gewählt. Deutschland steht vielleicht vor einem energiepolitischen Scheideweg: Schon seit Monaten wird eine hitzige Debatte zur Finanzierung der Energiewende geführt, angefacht durch die schwierige Haushaltssituation im Bund. Während der energiepolitische Kurs für die kommenden Monate im Unklaren bleibt, greift die Verunsicherung um sich. Fachleute sagen, dass Investitionen aufgeschoben werden. Die Solarbranche hänge zunehmend in der Luft. Daher wird der Diskurs schon im Vorfeld des Wahltermins angestoßen.
Energiewende am Scheideweg – wie geht es weiter? So heißt eine Diskussionsrunde, die am Mittwoch, 5.2.2025 einige Direktkandidaten zur Bundestagswahl im Wahlkreis 120 Recklinghausen I zusammenbringt. Dazu können sich Interessenten jetzt anmelden: 19 Uhr, Haus der Wirtschaft (Europaplatz 14), Eintritt nach Anmeldung frei.
Mit dabei: Regina Weyer (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Breilmann MdB (CDU), Frank Schwabe MdB (SPD), Mathias Richter (FDP), Karsten Zygowski und Jens Steinberg. Über die Website von enerix Emscher-Lippe oder der Gemeinschaftsenergie Castrop-Rauxel eG, die den Abend gemeinsam auf die Beine stellen, kann man sich nun anmelden.
Jens Steinberg ist Geschäftsführer von enerix Emscher-Lippe, einer Fachbetriebskette für Photovoltaik, Stromspeicher und Wärmepumpe. Gemeinsam mit Karsten Zygowski (Vorstand Gemeinschaftsenergie) wollen sie kurz vor den Neuwahlen die Chance geben, Bürger, Politik und lokale Verbände und Vereine an einen Tisch zu bringen und die Standpunkte und Haltungen der Politik klarzumachen.

Steinberg meint: „Ohne einen klaren energiepolitischen Kurs in der Bundespolitik wird die Energiewende an Fahrt verlieren und bisher gesteckte Ausbauziele der Erneuerbaren nicht erreichen.“ Unternehmen und Verbraucher seien durch die politische Situation verunsichert. „Die Auswirkungen auf den Solarmittelstand sind erheblich. Viele Existenzen und Arbeitsplätze sind unmittelbar betroffen“, so Steinberg.
Karsten Zygowski, selbst für die Grünen in Castrop-Rauxel aktiv, sagt: „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn Bürger aktiv beteiligt werden. Ihre Investitionen und Beteiligungen sind entscheidend für die Akzeptanz und das Tempo.“ Gesetzliche Vorgaben müssten so gestaltet sein, dass lokale Initiativen handlungsfähig blieben. Zu komplexe Regelungen, die nur von großen Konzernen bewältigt werden könnten, würden die Bürgerinnen und Bürger ausschließen und die Energiewende gefährden, meint er.
Diese Themen stehen im Fokus der Veranstaltung:
- Einordnung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien im Bereich PV in der Region Emscher-Lippe und wie er nachhaltig gelingen kann.
- Die bislang garantierte Einspeisevergütung für PV-Anlagen steht auf der Kippe – wie soll es weitergehen?
- Wie sollen Bürger und Unternehmen für die Energiewende motiviert werden?
- Wie wird sichergestellt, dass die Energiewende bezahlbar bleibt?
- Welche Unterstützung gibt es für einkommensschwache Haushalte und Unternehmen bei steigenden Energiepreisen?
- Was wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger für Castrop-Rauxel und Emscher Lippe?
- Kann über Energiegemeinschaften („Energy Sharing“) der Anteil signifikant ausgebaut werden? Wie ist hier der Stand?
Direkt anmelden können Interessierte sich unter www.gemeinschaftsenergie.org/#termine oder mit dem QR-Code.
