Ukraine-Konflikt Kravanja zu Krieg: „Hätte mir das zu meinen Lebzeiten nicht mehr vorgestellt“

Einstimmig beschloss der Rat der Stadt Castrop-Rauxel eine Resolution zum Ukraine-Konflikt. © Matthias Langrock
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Einstimmig haben die Castrop-Rauxeler Ratsvertreterinnen und Ratsvertreter eine Resolution zum Krieg in der Ukraine beschlossen, in der das Vorgehen des russischen Präsidenten Wladimir Putin „auf das Schärfste“ verurteilt wird.

„Durch die Kriegsankündigung Russlands gegenüber der Ukraine befinden wir uns im größten militärischen Konflikt seit Jahrzehnten mitten in Europa, hier wurde nachweislich das Völkerrecht gebrochen. Das Leben zahlloser Zivilisten ist durch diesen rücksichtslosen Angriff in Gefahr und erste Menschen haben bereits ihr Leben verloren.“

In seiner Rede zur Vorlage der Resolution sprach Bürgermeister Rajko Kravanja im Namen aller Fraktionen davon, dass sich die Welt „ein Stück weit“ verändert habe. „Ich hätte mir das zu meinen Lebzeiten nicht mehr vorgestellt“, sagte Kravanja.

Menschen in der Region die Leidtragenden

In der Resolution heißt es, die Menschen in der Region seien die Leidtragenden: „Ihnen allen gilt nicht nur unser Mitgefühl, sondern auch unsere uneingeschränkte Solidarität und konkrete Unterstützung.“ Der Rat wolle auch ein Zeichen setzen für die 67 Bürgerinnen und Bürger, die als ukrainische Staatsangehörige in Castrop-Rauxel leben „und Angst um Familie und Freunde haben“.

Die Ratsvertreter forderten in der Resolution die Verwaltung auf, sich an koordinierten Hilfsaktionen der Bundesregierung und der Hilfsorganisationen zu beteiligen. Konkret solle man in Zusammenarbeit mit der Stadt Bochum und der Hilfsangebote der Gesellschaft Bochum-Donezk über Hilfen für Bochums ukrainische Partnerstadt sprechen.

„Die Partnerschaft zwischen der Stadt Bochum und Donezk wird in diesem Jahr 35 Jahre alt. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Entwicklung ist die Solidarität der Städte des Ruhrgebiets mit den Städten der Ostukraine gefordert.“

„Besondere Verantwortung als Europastadt“

Als Europastadt habe man „eine besondere Verantwortung für den friedlichen Dialog zwischen den Städten und Menschen in Europa.“ Die Resolution schließt mit den Worten: „‘Nie wieder Krieg!‘ – diese Devise kann nur gelingen, wenn die Menschen über Grenzen hinweg zusammenrücken, sodass wir als einiges europäisches Volk untrennbar verbunden sind.“

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