
Seit Januar 2024 feiert Ickern mit Veranstaltungen und Aktionen das Jubiläumsjahr des Stadtteilvereins. Nun steht am 20. Oktober (Sonntag) der Geburtstag vor der Tür. „Auf den Tag vor genau zehn Jahren trafen sich rund 70 Interessierte in der Agora zur Gründung des Vereins“, wie dieser jetzt in einer Pressemitteilung schreibt: Am 20. Oktober 2014 wurde die Satzung beschlossen und der Vorstand gewählt.
Offizieller Start vor genau zehn Jahren
Doch auch schon vor der Gründung tat sich was in Ickern. Fünf Monate zuvor, im Mai 2014, hatte Johannes Beisenherz als Bürgermeister in die DITIB Gemeinde an der Vinckestraße eingeladen. Die Werbegemeinschaft in Ickern war nicht mehr aktiv und stand kurz vor der Auflösung. Es war nicht mehr viel los im Stadtteil. Rund 40 Ickernerinnen und Ickerner folgten der Einladung. Die Vereine, Händler, Dienstleister, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung saßen am Tisch und beschlossen, den Versuch zu starten, Ickern zu reaktivieren.
Es folgte das erste Bürgerpicknick auf dem Marktplatz und ein Familienfest Anfang September 2014. Bei bestem Wetter gingen die Pläne auf, brachten Aufbruchstimmung nach Ickern.

Dieses Engagement galt es zu verstetigen und ein Fundament zu schaffen, um wieder regelmäßig etwas gemeinsam zu unternehmen. Im Gründungsteam fanden sich Repräsentanten aller Generationen und aus vielen Bereichen wieder. Sie beschlossen, einen anderen Weg als bisher einzuschlagen. Es sollte keine „klassische“ Werbegemeinschaft entstehen, sondern eine Organisation, die den Stadtteil mit sozialen, kulturellen und nachbarschaftlichen Aktionen prägt. Für jeden sollte etwas dabei sein. Schon zur Ickerner Weihnacht 2014 packten immer mehr Engagierte mit an. Viele Vorstandsmitglieder sowie Helferinnen und Helfer helfen auch heute, zehn Jahre später, noch.
325 Mitglieder – doch Nachwuchs fehlt
Das „Ickern | Feste | Feiern“ Wochenende mit dem Bürgerpicknick und dem Familienfest und die Ickerner Weihnacht sind zu festen Terminen in Ickern geworden. Aber neben diesen Leuchtturmveranstaltungen wurde das Programm stetig weiterentwickelt. Heimattouren, Lesungen, Kunst- und Kulturprojekte bieten rund ums Jahr Gelegenheiten zum nachbarschaftlichen Austausch. Im September 2023 bezog der Verein sein Stadtteilbüro. Alle Aktivitäten sind ehrenamtlich getragen. Rund 300.000 Euro sind seit der Gründung des Vereins in die Stadtteilarbeit geflossen. „Dabei zählt jeder Euro“, sagt Marc Frese, Vorsitzender von Mein Ickern e.V.
Der Verein ist von Anfangs 50 auf heute 325 Mitglieder angewachsen. Doch die Frage der Nachwuchsgewinnung ist für den Stadtteilverein keine einfache, wie Marc Frese sagt. Vielen Helferinnen und Helfer der ersten Stunde falle es mittlerweile körperlich schwerer, mit anzupacken. „Noch können die vielen Aktionen gestemmt werden, aber mittelfristig, müssen neue Ehrenamtler gefunden werden“, so der Vorsitzende.

Mein Ickern e.V. ist nicht nur nach eigener Aussage „mehr als ein ‚Spaßverein‘“. Der Stadtteilverein hat den Deutschen Nachbarschaftspreis und den Engagementpreis des Landes NRW für seine Arbeit erhalten. Für das Engagement in der Coronapandemie gab es den Zivilcouragepreis der Bürgerstiftung Emscher-Lippe. Mit seinen Aktivitäten bietet der Verein ein Forum des Austauschs zum Stadtteil. „Regelmäßig bittet der Vorstand darum, auch kritisch aus dem Stadtteil zu berichten. Wo gibt es Missstände? Bei der Sauberkeit, beim Verkehr. Baustellen, die behindern oder stören? Welches Verbesserungspotenzial gibt es?“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. All das werde gebündelt und kanalisiert. Regelmäßig werden Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung zu Ickern-Rundgängen und Bürgersprechstunden eingeladen.
