
Das letzte Bauwerk über den Rhein-Herne-Kanal, das fertiggestellt wurde, war medial ein großes Thema: Der 9-Millionen-Euro-Bau „Sprung über die Emscher“ war auch für viele Castrop-Rauxeler und Menschen aus Recklinghausen und anderen Nachbarstädten ein Highlight. Die Brücke zog wegen ihrer architektonischen Einmaligkeit gleich mal in die Skyline der Stadt Castrop-Rauxel ein. Das wird bei dem nächsten Riesen-Bau anders sein. Aber auch der wird nun beginnen.
Hinter Schloss Bladenhorst wird nun begonnen mit einem Neubau der Kanalbrücke. Hintergrund ist, dass der Rhein-Herne-Kanal verbreitert wird. Er hat eine große Bedeutung im Wasserstraßen-Netz in der Region und braucht breitere Brücken. Unter anderem die am Westring ganz in der Nähe des Hafens Victor.
Das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln meldete in dieser Woche, dass der Auftrag zum Neubau der Bladenhorster Brücke im Oktober 2024 an die Bietergemeinschaft Echterhoff GmbH & Co. KG / Hugo Schneider GmbH / Schachtbau Nordhausen GmbH vergeben worden sei. „Ab November erfolgen die vorbereitenden Maßnahmen für den Neubau“, kündigt Peter Jeglorz an. Er ist Ingenieur für den Brückenbau im Sachbereich 4 des Wasserstraßen-Neubauamtes in Datteln, das der WSV, der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes angehört.
Das bedeutet: Das Baufeld um die Brücke herum wird vorbereitet. Mit dem Neubau entsteht dann später eine sogenannte Stabbogenbrücke, wie man sie unter anderem von der Wartburgstraße in Henrichenburg kennt. Sie wird mit einer Stützweite von 74 Metern ausgestattet, also länger und größer sein als die bisherige Brücke.




Für die Dauer der Arbeiten wird der Straßenverkehr am Westring, der vor allem das Dorf Pöppinghausen anbindet, „bis auf geringe Beeinträchtigungen wie z.B. bei einer Verkehrsumlegung, aufrechterhalten“, kündigt die Behörde an. Konkret bedeutet das: Der Überbau, also das 74 Meter lange Bauteil mit den großen Stahlbögen, wird direkt südwestlich der vorhandenen Brücke vorgefertigt. Erst an einem gewissen Punkt kurz vor der Fertigstellung wird der Baukörper dann über den Kanal auf die temporären Widerlager in die Umfahrungslage eingeschoben.
Im nächsten Schritt wird die alte Brücke von Baujahr 1951 abgerissen. Sie hat eine Länge von 65 Metern. Dann werden neue Widerlager am alten Standort gebaut, nur eben in einem um knapp zehn Meter größeren Abstand voneinander. Ist man damit fertig, wird der neue Überbau in die Endlage quer zur Kanalachse eingeschwommen, erklärt Fachmann Jeglorz.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 10. November 2024.