Chefin von 1150 Beschäftigten. Vorstandsmitglied eines Unternehmens mit einer 8-Milliarden-Bilanz. Stefanie Eberhardt (41) über ihren neuen Job bei der Sparkasse.
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Mitglied des Vorstands der Sparkasse Vest Recklinghausen: Das wird man nicht alle Tage, Frau Eberhardt. Wie fühlt sich das für Sie an?
Und vor 22 Jahren hatten Sie bestimmt genau das vor, oder?
Also haben Sie dem Mathe-Leistungskurs mit einer Eins abgeschlossen?
So schnell ging das?
Was ist denn Ihr Fachgebiet, wo Sie sich am besten auskennen? Was können Sie besonders gut?
Es gab viele Fusionen in den vergangenen Jahrzehnten. Verliert man da nicht den Überblick, wenn man im Vorstand einer der großen Sparkassen ist?
Jetzt hat sich ja der Finanzmarkt in den letzten 22 Jahren kolossal verändert, mal ganz abgesehen von konjunkturellen Zinsschwankungen. Stichwort Turbokapitalismus. Ist es für Sie als Sparkasse schwieriger geworden oder ist gerade die Sparkasse der Hort der konservativen Anlagemöglichkeiten und Kontenmodelle? Wo würden Sie das selbst so einordnen?
Ist das auch ein bisschen unlauterer Wettbewerb oder finden Sie das richtig, weil die Sparkasse einen anderen öffentlich-rechtlichen Auftrag hat?
Es gab auch Kritik an der Sparkasse, dass zum Beispiel Kontoführungsgebühren den Marktbedingungen angepasst wurden. Früher sagte man, die Sparkasse ist günstig und für die Grundversorgung da. Als die Gebühren erhöht wurden, hieß es: O Gott, jetzt kostet ihr auch so viel wie die anderen!
Man zahlt zum Beispiel ja viel weniger mit Bargeld, sondern mit ApplePay, PayPal und anderen Dienstleistern. Wie bezahlen Sie im Alltag?
Warum?
Genau. Und vieles ist praktisch kostenfrei, aber man bezahlt mit den Daten, man hinterlässt eine Datenspur. Spielt das für Sie keine Rolle?
Noch mal zurück zu Ihrem Werdegang. Wie waren Sie in der Kindheit?
Ich sehe ihn jetzt manchmal in Frohlinde vor der Kirche stehen. Aber immer wenn ich da vorbeifahre, sind da zwei Mitarbeiter, aber kein Kunde. Glauben Sie, das hat Zukunft?
Machen Sie sich selbst Sorgen, wenn Sie von der nächsten Automatensprengung hören?
Können Sie auf der anderen Seite verstehen, wenn Leute wie in Obercastrop keinen Geldautomaten mehr vorfinden und sich dann beschweren? Irgendwie hat die Sparkasse ja den Nahversorgungs-Anspruch…
Sie treten als Frau demnächst in eine Phalanx, die bisher sehr männerdominiert war. Hat das für Sie eine Bedeutung?
Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Wie weit sind Sie selbst gekommen?
Hat er genauso viel Talent wie die Mama?
Okay, also Sie können auch noch diverse Techniken mit Vollkontakt?
Ist das auch eine Fähigkeit, die man braucht im Sparkassenvorstand, also mit harten Bandagen zu kämpfen?
Wie wird die Zukunft? Müssen wir uns Sorgen machen? Können wir uns freuen?