Harte Rocker fahren jetzt Mofa Castrop-Rauxeler „Mofacas“ sorgen am Vatertag für Aufsehen

Die Mofacas waren am Vatertag 2023 in Castrop-Rauxel und Umgebung unterwegs und sorgten für schmunzelnde Beobachter am Straßenrand.
Die Mofacas waren am Vatertag 2023 in Castrop-Rauxel und Umgebung unterwegs und sorgten für schmunzelnde Beobachter am Straßenrand. © Tobias Weckenbrock
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Dieses Knattern ist unvergleichlich: 1,6 Liter auf 100 Kilometern verbrauchen ihre Maschinen. Auf den kleinen Pötten sehen die fünf Ickerner irgendwie ulkig aus. Vor allem, wenn man dazu ihre schwarzen Kutten sieht: Aufnäher neben Aufnäher, auf dem Rücken ein brüllender Löwe. Die „Mofacas“ aus Castrop-Rauxel sorgten bei einem ihrer ersten gemeinsamen Ausritte am Vatertag in der Europastadt und Nachbarorten für manchen Schmunzler. Viele winkten ihnen vom Straßenrand aus zu.

Mofacas, das sind Nachbarn und Freunde aus den Ickerner Aapwiesen, die nur wenige Häuser voneinander entfernt wohnen: Gerd Audehm (54), bekannt als Löschzugführer der Feuerwehr Habinghorst, Björn Kemper (42) mit seiner Partnerin, Präsident Harald Leyk (37) und Anna Coutourier (34), beide bekannt aus der Band Cherry Bomb, dazu noch Sebastian Rösler (40) und Torben Rolf (45), die aber beide am Vatertag keine Zeit für eine Spritztour hatten.

Sie tourten am Vormittag in Ickern los, nahmen eine Route über Mengede, Groppenbruch und Brambauer bis nach Waltrop, fuhren dann am Schiffshebewerk beim Gastrobus vor und tuckerten später nach Suderwich zum Eisessen. Und begegneten dabei vielen Menschen auf Himmelfahrts- oder Vatertags-Tour, die oft ein Lächern über hatten. Wann sieht man heute noch diese Mofas, und dann gleich fünf auf einmal? Selbst den Motorradgruß teilten andere auch höher motorisierte Maschinisten mit ihnen.

„Unser Nachbar hat eine Harley“, erzählte Gerd Audehm am Gastrobus-Stehtisch bei einem Getränk unserer Redaktion. „Und dem haben wir gesagt: Wir gründen einen Rockerclub, aber mit Mofas.“ Eine Schnapsidee? Vielleicht. Aber eine, die wenig später Wirklichkeit war. Die Freunde suchten sich auf diversen Gebrauchtmärkten und Kleinanzeigen-Börsen ihre Sammlerstücke zusammen. Keines der Mofas war für unter 1000 Euro zu haben. Aber 3000 Euro, zu dem Kurs werden wohl echte Raritäten und sehr gut erhaltene Schätze gehandelt, musste auch niemand hinlegen.

Die Mofacas waren am Vatertag 2023 in Castrop-Rauxel und Umgebung unterwegs und sorgten für schmunzelnde Beobachter am Straßenrand.
Die Mofacas waren am Vatertag 2023 in Castrop-Rauxel und Umgebung unterwegs und sorgten für schmunzelnde Beobachter am Straßenrand.© Tobias Weckenbrock

Herkules, KTM, Peugeot: Das sind die Maschinen mit den Pedalen, die sie nun fahren. Davor mussten sie ein bisschen schrauben und Hand anlegen, um sie wieder richtig in Schuss zu bringen. Und zum Teil mit dem Hänger bis Frankfurt fahren. Aber das war‘s wert.

Ja, diese Rocker-Attitüde wollten sie schon ein wenig satirisch auf die Schippe nehmen. „25 km/h Hardcore – echte Gefühle“ steht auf einem der Aufnäher, und auf einem anderen NMFG: der Geheim-Code für „Nachbarschaftliche Mofa-Fahrgemeinschaft“. Der Nachbar mit der Harley Davidson habe ihnen den Spaß nicht krumm genommen. Aber Mitglied in dem Club könne er nicht werden: Nur Mofas und Schwalben sind zugelassen bei den Mofacas.

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