
Ist es vor allem Wahlkampf? Oder ist es ein ernsthafter Wettbewerb um die besten Ideen und Initiativen, um die Straßenbahn in Castrop-Rauxel wieder auf die Gleise zu stellen? Die SPD und die Grünen wollen die Verkehrswende und nehmen dabei ganz plakativ die Rückkehr der Straßenbahn ins Wahljahr 2025 mit. Der Sommer naht und der Wettstreit wird intensiver. Jetzt laden die Grünen zu einem Straßenbahn-Infoabend ein.
Am Montag, 7.7.2025, um 19 Uhr, laden Bündnis 90/Die Grünen Castrop-Rauxel jetzt zu einer Diskussionsveranstaltung in der Forum-Gastronomie (Europaplatz 6-10, zwischen Europa- und Stadthalle) ein. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie kann die Verkehrswende im Ruhrgebiet gelingen und welche Rolle könnte eine Straßenbahnverbindung nach Castrop-Rauxel dabei spielen?
„Das Thema wird öffentlich bereits viel diskutiert – leider oft mit mehr Pessimismus als Bereitschaft, neue Lösungen in der Verkehrspolitik überhaupt in Betracht zu ziehen“, findet Selim Korkutan, Spitzenkandidat der Grünen zur Stadtratswahl. „Angesichts der Blockadehaltung von CDU und FDP laden wir beide Parteien ein, sich bei unserer Informationsveranstaltung sachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“
Patrick Voss, Vorsitzender der Grünen im Ruhrparlament, wird mit einem Impulsvortrag einführen. Tenor: Fahrten im Ruhrgebiet dauern mit dem ÖPNV teils zehnmal so lange wie mit dem Auto. Für Timo Eismann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, ein unhaltbarer Zustand: „Für eine Metropolregion mit über fünf Millionen Einwohnern ist das ein Armutszeugnis. Wir müssen endlich weg vom Kirchturmdenken. Dass die Straßenbahnen im Ruhrgebiet der autogerechten Stadt von SPD und CDU weichen mussten, war ein historischer Fehler.“

Die SPD hat dabei auch das Thema für sich entdeckt: Landrats-Kandidat Karsten Schneider aus Herten startete mit dem Straßenbahn-Thema quasi in seinen Wahlkampf. Für ihn ist ihre Rückkehr zum Wahlkampf-Symbolobjekt geworden. Konkrete Pläne hat er schon fürs Vest und Ostvest geäußert. Auch eine Verlängerung von Bochum (Gerthe) nach Castrop und von Dortmund-Marten (Huckarde) wurde schon konkret erwogen.
Die Veranstaltung der Grünen bietet nun Raum für Fragen, Meinungen und konstruktive Diskussionen. Politische Bewegung gebe es bereits, so die Grünen: Die Stadtverwaltung habe kürzlich im zuständigen Castrop-Rauxeler Ausschuss erklärt, dass sie sich mit der Dortmunder Verwaltung in Gesprächen befinde. Ob eine geplante Dortmunder Machbarkeitsstudie zur Straßenbahnverlängerung auf Castrop-Rauxel ausgeweitet wird, ist aber offen*.
* Anmerkung der Redaktion: Wir haben diesen Text an dieser Stelle leicht abgeändert. Über die angedeuteten Gespräche zwischen der Stadt Castrop-Rauxel und der Stadt Dortmund ist unserer Redaktion konkret nichts bekannt.