Castrop-Rauxeler macht seltene Entdeckung Plötzlich war da ein Maikäfer mitten im Oktober

Ein Maikäfer auf den Fliesen: Stephan Bevc aus Castrop-Rauxel wunderte sich über diese Entdeckung mitten im Oktober in seinem Garten.
Ein Maikäfer auf den Fliesen: Stephan Bevc aus Castrop-Rauxel wunderte sich über diese Entdeckung mitten im Oktober in seinem Garten. © Stephan Bevc
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„Finden Sie den Fehler in meinem Bild. “ Eine Mail, mehr nicht, mit einem Foto und einem sekundenlangen Video vom Abflug. „Mit freundlichem Gut Grün, Stephan Bevc.“ Selten bekommt unsere Redaktion kürzere E-Mails als diese. Aber der Inhalt ist schon besonders: Ein Maikäfer auf seiner Terrasse, und das mitten im Oktober. Ein seltener, ein ungewöhnlicher Fund und Zeichen eines weiteren wohl viel zu milden Herbstes in Castrop-Rauxel.

Ziemlich sicher lässt sich diese Entdeckung auch unter der Rubrik Klimawandel einordnen: Der Frühherbst ist mild, an vielen Tagen zu mild für die Jahreszeit. Denn bis Mitte Oktober Tage mit 25 Grad Tageshöchsttemperatur sind nicht normal für unsere Breiten.

Maikäfer haben eigentlich eine sehr kurze aktive Lebensphase: Sie kriechen im Frühjahr, meist im April und Mai, aus der Erde, leben dann vier bis sechs Wochen als Käfer, wie wir sie kennen, mit sechs Beinen durch die Gegend surrend, um nach Nahrung zu suchen. Zuvor lebt der Käfer drei Jahre als Larve unterirdisch und weitgehend unbemerkt. Wir nennen sie auch Engerlinge. Wenn sie sich gepaart und ihre Eier abgelegt haben, ist ihr Leben zu Ende.

Dass sie nun im Oktober und nicht im April oder Mai aus der Erde kommen, liegt an den milden Temperaturen im Herbst. Die Bodentemperatur ist für die Käfer der entscheidende Faktor.

Stephan Bevc ist Chef der Kleingärtner in Castrop-Rauxel und Waltrop.
Stephan Bevc ist Chef der Kleingärtner in Castrop-Rauxel und Waltrop.© Fabian Paffendorf
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