
Noch immer fremdeln viele Menschen mit moderner Technik, gerade dann, wenn es um Sicherheitsfragen geht. Digitale Zahlmöglichkeiten werden misstrauisch beäugt, die Flut an Informationen, die man im Netz bei Bestellungen über sich angeben muss, sorgen für Bedenken.
Nahrung erhalten solche Zweifel an den Segnungen des Internet-Zeitalters durch immer wieder kehrende Meldungen über kriminelle Phishing-Aktivitäten, bei denen Betrüger Zugangsdaten auszuspähen versuchen, über Schneeballsysteme, Identitätsmissbrauch und andere Betrugsmaschen.
Bedenken zu verstehen
Da ist die Nachricht über das Versagen des Sicherheitssystems beim Unternehmen Storebox in Castrop-Rauxel Wasser auf die Mühlen aller Mahner. Wenn es so einfach zu sein scheint, im Netz die Zugangscodes für die gemieteten Fächer zu bekommen, wie es Nils Bettinger unserer Redaktion demonstriert hat, dann sind solche Bedenken zu verstehen.
Storebox wirbt zwar damit, dass „smarte Sensorik“ die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Zutrittsaktivitäten der einzelnen Standorte in Echtzeit überprüfe und jede Storebox videoüberwacht sei. Das allein aber scheint nicht zu reichen, wenn man die nötigen Zugangsschlüssel einfach im Netz entschlüsseln kann.
Video hilft nicht
Was Videoüberwachung zudem bei unbekannten und sich nur mit Mütze und Schal tarnenden Tätern tatsächlich hilft, belegen die ständig wiederkehrenden Fotofahndungen der Polizei von Geldautomaten an oder in Banken: nicht viel nämlich.
Wer wie Storebox also ein komplett digitales Geschäft mit der Sicherheit macht, muss nicht nur die Zugänglichkeit der Boxen 24/7 versprechen, sondern auch die Sicherheit rund um die Uhr gewährleisten. Sonst ist das Vertrauen der Menschen schnell verspielt. Und das nicht nur in Castrop-Rauxel.
Sicherheitslücke bei Storebox Vertrauen der Kunden ist schnell verspielt
Ein Kommentar von
Thomas Schroeter