
Die AfD tritt in Castrop-Rauxel erstmals mit eigener Kandidatenliste und Bürgermeisterkandidat Karsten Bergmann aus Ickern-End bei der Kommunalwahl an. Das ist seit Donnerstag (22.5.2025) bekannt. Noch am selben Tag meldete sich Florian Pätzold, der selbst vor Jahren mit einer freien Kandidatur liebäugelte, mit einem Leserbrief zu Wort. Der Castrop-Rauxeler schreibt:
„Unabhängig davon, ob sich Herr Bergmann von einzelnen prominenten AfD-Politikern distanziert, bleibt festzuhalten: Die AfD ist aus meiner Sicht eine durch und durch rechtsextreme Partei. Diese Einschätzung wird unter anderem durch die Einstufung des Bundesamts für Verfassungsschutz gestützt, auch wenn hierzu noch ein Gerichtsverfahren anhängig ist. Für mich ist diese Einschätzung jedoch zutreffend – sowohl Mitglieder als auch Wähler wissen sehr genau, welcher Partei sie sich anschließen bzw. welche Partei sie unterstützen.“
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„Was Herrn Bergmann betrifft, so stelle ich grundsätzlich in Frage, ob er die Tragweite und Verantwortung eines Bürgermeisteramtes überhaupt einschätzen kann. Die Leitung einer Stadtverwaltung erfordert tiefes Fachwissen, politisches Geschick und die Fähigkeit, in einem oft komplexen Verwaltungsapparat wirksam zu agieren. Selbst erfahrene Verwaltungsfachleute und amtierende Bürgermeisterinnen und Bürgermeister stoßen in Castrop-Rauxel regelmäßig an strukturelle Hürden. Was genau möchte Herr Bergmann also realistisch verändern?“
Ein Bürgermeister könne Schlaglöcher melden und Anliegen bündeln – das ist unstrittig. „Aber eine Verwaltung steuern, einen kommunalen Haushalt konsolidieren und politische Visionen umsetzen – das sind Aufgaben, die weit über symbolische Gesten hinausgehen. In anderen Bundesländern zeigt sich: Kandidaten der AfD konnten in der Praxis bislang keine belastbaren Lösungen für kommunale Herausforderungen vorweisen.“

Aus seiner Sicht brauche Castrop-Rauxel „keine populistischen Experimente, sondern glaubwürdige, demokratisch verankerte und fachlich kompetente Kommunalpolitik“.