Sprung über die Emscher Leser äußern Begeisterung, aber auch Kritik

Drohnenfoto vom Sprung über die Emscher mit der Grafik „Usermeinung“
Die neue Brücke "Sprung über die Emscher" erregt bei Menschen aus Castrop-Rauxel und Recklinghausen unterschiedlichste Meinungen und Reaktionen. © picture alliance/dpa
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Am 30. September wurde die neue und mit Spannung erwartete Brücke „Sprung über die Emscher“ unter dem Beisein zahlreicher Besucher feierlich eröffnet. Die Brücke, die Emscher und Rhein-Herne-Kanal überquert, zieht sowohl Lob als auch Kritik auf sich.

Einige Bewohner sind begeistert von der neuen Brücke. Norbert Keymer beschreibt die Brücke bei seinem ersten Eindruck als eine „Schönheit“. Auch bei dem Überfahren der Brücke gab es aus seiner Sicht nichts zu meckern. „Die Fahrt mit dem Rad über die Brücke verlief problemlos, keine Enge, keine Glätte“, sagt Keymer und beschreibt das Gefühl eines „fast sprachlosen Staunens über dieses gelungene „Baukunstwerk“, das er dankbar den Initiatoren, Planern und Ausführenden zuschreibt.

Auch Friedrich Essig aus Recklinghausen sieht die Brücke als „gelungen“ an. Er sieht die hohen Ausgaben als gut angelegte Investition. Michael Pulger aus Recklinghausen sieht in der Brücke eine Vision, die umgesetzt wurde, trotz der möglicherweise „berechtigten Kritik“, die bei großen Bauprojekten oft aufkommt.

Pulger erinnert daran, dass auch andere große Bauwerke wie Schlösser, Pyramiden oder die Elbphilharmonie zunächst umstritten waren. Wären manche Projekte jedoch nicht umgesetzt worden, wäre es aus seiner Sicht bedauerlich gewesen. Als Möglichkeit, um die Kosten zu mindern, schlägt er vor, den Namen der Brücke zu verkaufen. Sein Vorschlag: „Wir machen den Weg frei-Brücke“. Wie ernst oder ironisch er die Idee meint, bleibt allerdings offen.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. Michael Hube aus Castrop-Rauxel bemerkt, dass die Brücke eigentlich das Radwegenetz erweitern und die nachhaltige Mobilität fördern soll. Am vergangenen Wochenende stellte er im Bereich der Wartburgstraße jedoch fest, dass gerade viele Autos die Umgebung zuparken und für Verkehrschaos sorgen.

Thomas Gallus sieht in der Brücke ein „schönes Bauwerk“, das er oft fotografieren werde. Allerdings ist er mit der Parksituation rund um die Brücke unzufrieden. Er bezeichnet es als „Frechheit“, dass Fuß- und Radwege zugeparkt werden und plädiert dafür, dass das Ordnungsamt eingreift. Gallus kritisiert aber vor allem die Breite der Brücke. Er empfindet es als „gewagt“, dass Fußgänger und Fahrzeuge gleichermaßen die Brücke nutzen dürfen und fordert Regelungen, um Unfälle zu verhindern. Aus seiner Sicht wäre es ratsam, dass alle nur zu Fuß über die Brücke gehen dürfen.


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