Straßenbahn-Pläne für Castrop-Rauxel in der Diskussion „Fantasien von völliger Realitätsferne“

In Castrop fuhr die Straßenbahn mitten durch die Altstadt.
In Castrop fuhr die Straßenbahn mitten durch die Altstadt. © Verlag Cramers Kunstanstalt - Sg. Schönefeld (1918)
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Rot und Grün treiben das Thema Straßenbahn für Castrop-Rauxel gerade voran. Die CDU äußerte sich zuletzt eher skeptisch. Aber was sagen die Castrop-Rauxeler dazu? Bei unseren Lesern löst das Thema jedenfalls Diskussions-Reize aus. Nach wenigen Stunden gab es eine längere Kommentarspalte auf unserer Facebookseite dazu; mit guten Argumenten, aber auch eher unsinnigen Beiträgen. Wir geben einen Überblick.

„Bei allem Respekt“, schreibt Reiner Fuest, der die Stadtentwicklung stets kritisch, aber nicht unsachlich begleitet, „aber das sind doch Fantasien von völliger Realitätsferne. (…) Diesen Akteuren wäre anzuraten, sich vielmehr um die Problematik des bereits bestehenden schienengebundenen Nahverkehrs zu bemühen, wie z. B. des maroden Bahnhofs Süd, sowie um eine verbesserte und sichere Aufenthaltsqualität am Hauptbahnhof.“

Roland Petrin meint: „Ich dachte, wir fahren jetzt elektrisch mit dem Bus. Für E-Busse braucht man kein teures Schienennetz.“ Und Lisa Jenssen wirft ein: „Es würde reichen, wenn die Busse zuverlässig fahren und Infos an die Fahrgäste gehen, wenn was ausfällt.“ Sie habe am 30. Mai fast eine Stunde am Hauptbahnhof gestanden und auf den SB22 nach Henrichenburg gewartet. „Stand in der App mit Verspätung, kam aber gar nicht!“

Marcus Brauer meint: „Wenn man sich Gedanken über eine Straßenbahn macht, muss erstmal die Machbarkeitsstudie her. Da sehe ich echte Probleme, denn die Straßenbreite ist dann nicht mehr vorhanden. 1983 wurde leider die günstigste Gelegenheit außer Acht gelassen. Es war alles da, nur die Mitarbeiter hätten bezahlt werden müssen. Verpennt!“ Nun habe man ein Problem mit der Finanzierung, also mit der Machbarkeit.

Straßenbahnen wie diese an der Münsterstraße waren lange ein bekanntes Bild in Castrop-Rauxel.
Straßenbahnen wie diese an der Münsterstraße waren lange ein bekanntes Bild in Castrop-Rauxel.© Helmut Orwat

Jürgen Köster pflichtet bei: „Wenn ich seit Wochen erleben darf, wie gut die Stadtbahn in Dortmund funktioniert, frage ich mich schon, warum dies nicht im gesamten Ruhrgebiet möglich gewesen wäre und ob das Umrüsten heute noch möglich ist und wäre. Die Kosten sind wahrscheinlich recht hoch, aber die Bahn ist dem Bus gegenüber klar im Vorteil.“ Weniger Staus, Ladezeit brauchen Bahnen auch nicht. „Selbst die Kombi mit dem Bus macht Sinn“, findet er.

Andere kommentieren, man bräuchte eher sichere Freibäder als eine Straßenbahn, werden dafür aber gleich von anderen Usern „einkassiert“. Eine Userin meint: „Sorgt lieber dafür, dass mein E-Scooter wieder mit in den E-Bus darf.“ Ein anderer meint, es brauche einfach mehr Busspuren statt drei Meter breiter Fahrradwege. Und einer vermutet, dass das Thema wie viele andere auch für den Wahlkampf gut sei. „Aber was ist danach?“

Hintergründe zum Thema Straßenbahnen in Castrop-Rauxel:

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