Achtung vor dieser Hornissenart In Castrop-Rauxel gesichtet – Drei Nester wurden schon entfernt

Eine Asiatische Hornisse sitzt auf ihrem Nest. Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, ihre Stiche sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insekten.
Eine Asiatische Hornisse sitzt auf ihrem Nest. Die Asiatische Hornisse gilt als invasive Art, ihre Stiche sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insekten. © picture alliance/dpa
Lesezeit

An der Dorlohstraße in Dingen wurde kürzlich eine Asiatische Hornisse gesichtet. Das zumindest wird aus dem Stadtteil am östlichen Rand von Castrop-Rauxel gemeldet. Vespa velutina ist der Name der Art. Und die Art sei invasiv und schädlich. Stimmt das? Muss man sich Sorgen machen? Wir fragten bei der Behörde nach, die für solche Fragen zuständig ist – die Untere Umweltschutzbehörde beim Kreis Recklinghausen.

Sie breite sich in Europa stark aus, stelle eine Bedrohung für heimische Insekten, insbesondere Honigbienen dar. Und es sei wichtig, Nester dieser Art schnell zu identifizieren und zu melden, um ihre Ausbreitung zu verhindern.

Im dörflichen WhatsApp-Chat, in dem zahlreiche Eltern junger Familien versammelt sind, heißt es weiter: „Wenn du glaubst, ein Nest der Asiatischen Hornisse gefunden zu haben oder eine Hornisse selbst gesehen zu haben, informiere bitte sofort die zuständigen Behörden oder einen Imker. Sie können die Situation bewerten und die notwendigen Schritte einleiten.“

Und zur eigenen Sicherheit: „In der Zwischenzeit sollte man sich von den Nestern fernhalten, da diese Hornissen aggressiv auf Störungen reagieren können. Ein Foto oder eine genaue Beschreibung des Standorts hilft den Fachleuten bei der Identifikation und Lokalisierung.“

Zwei asiatische Hornissen.
Zwei asiatische Hornissen.© picture alliance/dpa/EurekAlert

Aber kann man diesen Informationen vertrauen? Lena Heimers, Sprecherin des Kreises Recklinghausen, bestätigt viele der Ratschläge: „Alle Sichtungen, ob Einzeltiere oder Nester, sollten dem Umweltamt gemeldet werden“, schreibt sie auf eine schriftliche Anfrage unserer Redaktion. Ansprechpartnerin im Umweltamt sei Susanne Münzner (s.muenzner@kreis-re.de oder umwelt@kreis-re.de), Tel. 02361/533447. Auch eine Meldung an das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) sei möglich.

Diese Hornissen-Art sei in der Tat invasiv, unterliege zurzeit aber noch einer Früherkennung: „Sie muss sofort beseitigt werden“, sagt Lena Heimers. Die Kosten für die Maßnahmen trage dabei nicht der Hinweisgeber, sondern die untere Naturschutzbehörde, also der Kreis Recklinghausen. Ihre Stiche seien für den Menschen „nicht gefährlicher als die der heimischen Hornisse“, so Heimers; für Allergiker bestehe allerdings das gleiche Risiko, wie bei allen anderen Insektenstichen.

Sichtungen sofort melden

Um eine mögliche Ausbreitung einzudämmen, sei das Umweltamt auf Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern angewiesen. „Sichtungen sollten sofort gemeldet werden, möglichst mit Foto“, schreibt Heimers. Hilfreich sei zudem, bei Einzeltiersichtungen, die Flugroute zu beobachten, damit das Nest lokalisiert werden kann. Auf keinen Fall sollte man aber selbst versuchen, das Nest zu entfernen. „Die asiatische Hornisse reagiert sehr aggressiv auf Bedrohungen. Die Beseitigung ist von einem Sachkundigen, also einem Imker oder Schädlingsbekämpfer, mit entsprechender Ausrüstung durchzuführen.“

Ein erhöhtes Aufkommen von Insekten-Nestern jeglicher Art gebe es nicht beim Kreis Recklinghausen. In der Regel gilt: Die Umweltbehörde ist einzuschalten. Nur gewisse Wespenarten unterliegen dabei keinem speziellen Artenschutz. 2024 seien bislang 95 Anträge für Entfernungen eingegangen. 2023 waren es im gesamten Jahr 154 Anträge, 2022 124 Anträge. Nicht jeder wird allerdings genehmigt. Und die Monate August und September seien in der Regel die mit der größten Zahl an Nester-Meldungen.

Wer ein Insektennest einfach selbst entfernt, der begeht eine Ordnungswidrigkeit. Bei Bekanntwerden leitet die Umweltbehörde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ein.

Von speziellen Schäden durch die neue Hornissenart in der Imkerschaft habe man bisher nicht gehört. Es gab aber schon diverse Einzeltiersichtungen, eine davon in Castrop-Rauxel. Drei Nester der Vespa velutina wurden kreisweit in diesem Jahr entfernt: in Herten, Oer-Erkenschwick und Recklinghausen.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen