
Punkt 11 Uhr heulten am Donnerstag, 9. März, die Sirenen, in Castrop-Rauxel wie im gesamten Land. Der Probealarm wurde vom Innenministerium angeordnet. Getestet wurden neben den Sirenen weitere Warnmöglichkeiten. Auf einigen Smartphones und in manchem Ortsteil aber blieb es still.
Die Probealarme sollen die Bedeutung der Warnsignale bekannt machen, mit denen die Bevölkerung bei großen Schadenslagen gewarnt wird. Es geht darum zu informieren, aber auch zu sensibilisieren und für die richtige Reaktion im Ernstfall vorzubereiten.
Wie schon beim bundesweiten Warntag im Dezember 2022 kam das neue Warnsystem „Cell Broadcast“ zum Einsatz. Damit wurden Warnungen direkt auf das Handy oder das Smartphone geleitet. Nicht jeder konnte allerdings einen Warnton hören, denn nicht alle Handys können Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen.
So bei Carl-Enno zu Knyphausen im Stadtteil Dingen: Er rief gegen 11.25 Uhr in unserer Redaktion an und sagte, sein Smartphone sei erst ein Jahr alt, angeschaltet gewesen, habe aber nichts gemeldet. Es sei stumm geblieben, obwohl es Netzverbindung angezeigt habe. „Wissen Sie, wie das sein kann?“, fragte er. Unser Reporter, bei dem das Smartphone schon um 10.59 Uhr ratterte, konnte ihm nicht helfen.
Auch die kostenlose Warn-App Nina wurde getestet. Die Stadt Castrop-Rauxel hat ihre CAS-App mit Nina verknüpft. Sie gab eine Signal-Pushnachricht ab und entwarnte auch nach einigen Minuten wieder.
Warnung auf Werbetafeln
Für die Europastadt weniger interessant als anderswo ist eine zusätzliche landesweite Warnung. Sie wird in diesem Jahr über das Modulare Warnsystem (MoWaS) zentral aus dem Lagezentrum der Landesregierung in der Warnstufe 1 ausgelöst. Erstmals sollen mit dieser Auslösung alle Werbetafeln der Firma Ströer landesweit angesteuert werden.

Mit der Übung wird regelmäßig die volle Funktionsfähigkeit aller Systeme zur Warnung der Bevölkerung überprüft. Im Dezember (8.12.) fiel dabei auf, dass die Sirene am Schiffshebewerk Henrichenburg nicht funktionierte. Sie ist an einem 14 Meter hohen Mast am Betriebshof des Wasser- und Schifffahrtsamtes am Oberwasser angebracht. Aber auch andersherum geht es: Im Januar heulte die Sirene auf der Wilhelmschule. Der Alarm war allerdings versehentlich ausgelöst worden.
In Castrop-Rauxel wie im Kreis Recklinghausen befindet sich das Sirenennetz im Aufbau. Im Stadtgebiet sind sie von Nord nach Süd verteilt. 17 Sirenen sollten am Warntag in der Europastadt getestet werden, so der Kreis Recklinghausen. Sie befinden sich vor allem auf Feuerwehrgebäuden und Schulen. Die aktiven Sirenenstandorte im Kreis Recklinghausen sind in einer Karte im Regioplaner hinterlegt. So können Interessierte schauen, ob es in ihrem Wohnumfeld eine Sirene gibt. Für Castrop-Rauxel sind allerdings aktuell nicht alle Standorte zu sehen.
Drei Sirenensignale
Der Warntag soll zudem mit den Sirenensignalen vertraut machen. Um 11 Uhr gaben in Castrop-Rauxel die Sirenen im Abstand von fünf Minuten folgende Signale ab:
Signal „Entwarnung“: ein einmütiger ununterbrochener Heulton
Signal „Warnung“: ein einmütiger auf- und abschwellender ununterbrochener Heulton
Signal „Entwarnung“: ein einmütiger ununterbrochener Heulton
Das Signal Warnung bedeutet: Gefahr. So sollten sich die Bürger im Ernstfall verhalten, aber natürlich nicht jetzt beim Probealarm: geschlossene Räume aufsuchen, Fenster und Türen schließen, Radio einschalten und auf Durchsagen achten, Nachbarn unterrichten, auch auf eventuelle Lautsprecherdurchsagen von Feuerwehr oder Polizei achten, die Notrufnummern 110 und 112 sollten nur bei wirklichen Notfällen anrufen.