
Kurz nach der Premiere von „Pension Schöller“ legt Regisseur Kristoffer Keudel am Westfälischen Landestheater (WLT) mit „Frankensteins Monster“ nach. In dem Jugendstück mit Musik wird der Frankenstein-Stoff aktuell interpretiert und mit Fragen nach künstlicher Intelligenz bereichert. Am 16. Februar feiert das Stück für alle ab 14 Jahren seine deutsche Erstaufführung am WLT.
Für Regisseur Kristoffer Keudel ist es bereits das vierte Stück, das er von Rasmus Lindberg übersetzt. Er kennt den Autor aus seiner Zeit in Schweden, wo beide die gleiche Theaterschule besucht haben. Nun freut es sich sehr auf die Inszenierung des Stoffes: „Das Stück basiert auf Motiven dieses großen Romans ‚Frankenstein oder ein Moderner Prometheus‘ von Mary Shelley aus dem Jahr 1818. Autor Rasmus Lindberg hat wesentliche Aspekte des Romans genommen und doch eine ganz eigene Geschichte geschrieben. Besonders für ein jugendliches Publikum bietet es gegenwärtige Anknüpfungspunkte wie künstliche Intelligenz, Freiheit und Verantwortung.“ Es gehe aber auch um die Fragen: „Wo beginnt menschliches Leben? Was bedeutet menschliches Leben überhaupt und was ist es wert? Und wer bestimmt den Wert des Lebens?“
Musik im Heavy Metal-Stil
Die Musik zum Stück stammt von Martin Sundbom und ist im Heavy Metal-Stil komponiert. Tankred Schleinschock, Musikalischer Leiter am WLT und bei „Frankensteins Monster“ verantwortlich für die musikalische Umsetzung, zeigte sich im Vorfeld begeistert von den Songs „Es ist das erste Musical im Kinder- und Jugendtheater mit Heavy Metal-Musik bei uns. Darauf freue ich mich schon sehr und bin gespannt, wie die Jugendlichen darauf reagieren.“ „Die Musik kommt immer dann zum Einsatz, wenn Worte nicht mehr reichen und passt perfekt zur Geschichte“, so Regisseur Keudel.

Zum Stück schreibt das WLT: „Frankenstein sehnt sich so sehr nach einem Kind. Sie erschafft aus Leichenteilen einen künstlichen Menschen, den sie mittels Elektrizität zum Leben erweckt. Leider ein Monster, das sie verstößt. Dabei ist die Kreatur anfangs weder böse noch aggressiv. Erst durch die Erfahrungen mit seiner ablehnenden Umwelt lernt das Wesen Traurigkeit, Hass und Einsamkeit kennen. Beim zweiten Versuch wählt Frankenstein feingliedrigere Körperteile und entfernt die Fähigkeit, zu hinterfragen: Das perfekte Mädchen! Was bedeutet menschliches Leben? Lässt sich Bewusstsein nachbilden? Was ist das Ich? Was bedeutet Freiheit?“
Mary Shelley war neunzehn Jahre alt, als sie „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ schrieb. Damit erschuf sie die Grundlage des modernen Horrorromans. Das Thema der Grenzen der Wissenschaft blieb stets aktuell. So wurde Mary Shelleys Frankenstein immer wieder neu bearbeitet. Heute begeistert sich die Menschheit für die Idee der künstlich geschaffenen Intelligenz. „Ein weiteres Beispiel für ihren überhöhten Schöpferdrang?“, fragt das WLT.
- Frankensteins Monster nach Mary Shelley von Rasmus Lindberg, ins Deutsche übersetzt von Kristoffer Keudel mit Musik von Martin Sundbom feiert am 16. Februar um 18 Uhr Premiere in der Stadthalle Castrop-Rauxel.
- Das Jugendstück ist geeignet für alle Zuschauer ab 14 Jahren.
- Kartenanfragen an Maximilian Bock unter 02305 978020 oder tickets@westfaelisches-landestheater.de.
- Weiterer Termin: 7. März um 20 Uhr im Castrop-Rauxel Studio.