50-Stunden-Bahnstreik vorerst abgewendet Züge sollen auch in Castrop-Rauxel normal fahren

Der Bahnhof in Merklinde: Hier hält einmal pro Stunde ein Zug der RB 43 in beide Fahrtrichtungen.
Der Bahnhof in Merklinde: Hier hält einmal pro Stunde ein Zug in beide Fahrtrichtungen. © Tobias Weckenbrock
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Der Streik, zu dem die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Beschäftigten eigentlich von Sonntag (22 Uhr) bis Dienstag (24 Uhr) aufgerufen hatte, ist vorerst abgewendet worden. Wie am Samstagnachmittag (13.5.) bekannt wurde, sollen die Gewerkschaft und die Deutsche Bahn einem Vergleich zugestimmt haben. Das heißt, dass die Züge in dem Zeitraum wohl nach Plan fahren werden – auch an den Bahnhöfen Castrop-Rauxel Hauptbahnhof, Castrop-Rauxel Süd und Castrop-Rauxel-Merklinde.

So hatten wir ursprünglich berichtet:

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihre Beschäftigten aufgerufen, von Sonntag (22 Uhr) bis Dienstag (24 Uhr) die Arbeit niederzulegen. Nachdem es am Donnerstagabend und Freitagmorgen noch hieß, der Warnstreik könnte ins Wanken geraten, gingen am Freitagnachmittag wieder alle Experten davon aus, dass der Bahnbetrieb lahmgelegt wird. Am Mittag war ein Ultimatum der EVG abgelaufen. Sie hatte die Deutsche Bahn aufgefordert, ein neues Angebot vorzulegen. Die Deutsche Bahn kündigte an, dass im Falle eines Streiks der Fernverkehr eingestellt werde. Auch die Regionalzüge werden wohl ausfallen.

Für Castrop-Rauxel bedeutet das: kein Zugverkehr am Hauptbahnhof, keiner an den kleineren Bahnhöfen und Haltepunkten in der Altstadt (Bahnhof Castrop-Süd) und Merklinde.

Damit sah zum Wochenende alles danach aus, dass ab Sonntagabend (14.5.) die RB 31265, der RE 89885, der RE 89888 und der RE 31264 sowie die S 2 ausfallen. Es geht also weder in Richtung Dortmund, noch in Richtung Recklinghausen und Essen, nicht nach Oberhausen und Düsseldorf. Auch Nachbarstädte wie Herne (Wanne-Eickel) und Ruhrgebietsstädte wie Gelsenkirchen sind damit via ÖPNV am Montag und Dienstag kaum zu erreichen. Am Bahnhof-Süd und in Merklinde fällt dann die RB 43 Richtung Dorsten und Dortmund aus.

Für Pendler ohne Auto hilft also entweder der Umweg mit Bussen über Bochum, Herne oder Recklinghausen und möglicherweise mehrere Umstiege, das Home Office oder Fahrgemeinschaften mit Kollegen. Zu vermuten ist, dass am Montagmorgen die Autobahnen im Ruhrgebiet noch voller sind als üblich. Notorisch volle Strecken sind am Autobahnkreuz Castrop-Rauxel Ost die Ausfahrt von der A42 auf die A45 Richtung Frankfurt und am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest die Ausfahrt von der A45 auf die A2 in Richtung Hannover.

Busse im Stadtgebiet, die in den vergangenen Wochen und Monaten bestreikt wurden, fahren dagegen nach Plan. Die hier zuständige Gewerkschaft Verdi einigte sich mit den Arbeitgeberverbänden auf neue Tarifverträge mit Einmalzahlungen (Inflationsausgleich) und Lohnsteigerungen bis Mitte 2024 von um die 10 Prozent, vor allem in den unteren Lohn- und Entgelt-Gruppen.

Zum EVG-Warnstreik aufgerufen sind alle Berufsgruppen, darunter auch Beschäftigte an den Stellwerken. Sie koordinieren an zentralen Schaltstellen den gesamten Güter- und Personenverkehr. 180.000 Mitarbeiter der DB sind über die EVG Teil der Verhandlungen. Dazu laufen auch Gespräche mit kleineren privaten Bahnunternehmen mit weiteren 50.000 Angestellten.

Verhandlungsführer Kristian Loroch sprach noch in der Nacht zu Freitag von „Scheinangeboten“ der Deutschen Bahn. Die behauptet, sie sei schon entscheidend auf die EVG zugegangen. Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), sagte, er halte es für unnötig, dass die Bahn den Fernverkehr komplett einstellt. Ein Bahn-Sprecher bezeichnete diesen Einschätzung als absurd.

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