Zukunft des Stadtmittelpunktes Utopie oder Realismus: Was wünschen sich die Castrop-Rauxeler?

So sieht die Utopie für die Gestaltung des Platzes vor der Europahalle aus: Hier breitet sich eine grüne Oase aus. Dieser Plan ist aber wohl nur Fantasie.
So sieht die Utopie für die Gestaltung des Platzes vor der Europahalle aus: Hier breitet sich eine grüne Oase aus. Dieser Plan ist aber wohl nur Fantasie. © Zukunftsinitiative KlimaWerk/EGL
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Die Stadt Castrop-Rauxel will von ihren Bürgern wissen, wie sich der Europaplatz am Stadtmittelpunkt weiter entwickeln soll. Die nächste Bürgerbefragung zur Umgestaltung des Forumsplatzes und zum „Rathaus der Bürgerschaft“ steht jetzt an.

Der Stadtmittelpunkt gilt als einer der wichtigsten Entwicklungsschwerpunkte der Stadt Castrop-Rauxel. Die große Aufenthaltsfläche zwischen Rathaus und Europa- und Stadthalle gilt als wenig attraktiv. Sie soll umgestaltet und das Rathaus zu einem „Rathaus der Bürgerschaft“ entwickelt werden. Das Ziel: Der Stadtmittelpunkt soll ein offener und belebter Ort werden, den Castrop-Rauxeler nutzen können und nicht nur als Verwaltungsort wahrnehmen.

Befragung: Hier finden Sie hin

Um die Bedürfnisse, Erwartungen, Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger in die Planungen einfließen lassen zu können, bittet die Stadtverwaltung um rege Teilnahme an einer aktuellen Befragung, die unter mitmachen.castrop-rauxel.de/Rathausderbuergerschaft bis zum 11.6.2023 geschaltet ist. Dort wird man nach Wünschen für den Platz und zum Rathaus befragt, kann mit einfachen Häkchen und in Freifeldern eigene Ideen einbringen und ist nach vier bis fünf Minuten fertig damit.

Für den Stadtmittelpunkt wurde ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) aufgestellt. Darin wurde eine Vielzahl an Maßnahmen definiert, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen – darunter auch die Entwicklung des „Rathauses der Bürgerschaft“ sowie die Umgestaltung des Forumsplatzes.

Mit dem Spiel-, Sport- und Bewegungspark am Hallenbad ist eine Maßnahme bereits in der Umsetzung. Integrierte Stadtentwicklungskonzepte sind Vorrausetzung für den Erhalt von Fördermitteln aus der Städtebauförderung.

„Der Forumsplatz als Teil des denkmalgeschützten Ensembles von Rathaus, Stadthalle und Europahalle ist ein besonders wertvolles Stück Architektur“, schreibt die Stadtverwaltung in einer Ankündigung. Allerdings sei er in die Jahre gekommen und werde nur gelegentlich belebt, zum Beispiel bei Feierlichkeiten wie dem Europafest, dem jährlichen Hollandmarkt oder als Parkfläche für Veranstaltungen in den Hallen.

Er soll attraktiver gestaltet werden, zum Verweilen einladen und zugleich angepasst werden an die Herausforderungen des Klimawandels.

Ein „Rathaus der Bürgerschaft“ soll sich stärker an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger anpassen. Dabei sollen neben den bekannten Einrichtungen einer Stadtverwaltung auch die Bürger selbst in das Rathaus „einziehen“ können. Geplant ist, Räume zur Verfügung zu stellen, die Vereine, Initiativen u.ä. für ihre Arbeit nutzen können.

Wer möchte Räume im Rathaus nutzen?

Parallel zur Online-Befragung der Bürgerschaft fragt die Stadtverwaltung auch in allen Vereinen ab, ob und in welcher Form Interesse besteht, Räumlichkeiten im „Rathaus der Bürgerschaft“ zu nutzen.

Neben weiteren Beteiligungsformaten ist die aktuelle Befragung Teil der Vorbereitung für zwei Planungswettbewerbe, die unterschiedliche Ideen für ein „Rathaus der Bürgerschaft“ sowie die „Umgestaltung der Forumsfläche“ hervorbringen sollen. Die Wettbewerbe sind Teilmaßnahmen aus dem ISEK Stadtmittelpunkt und sollen über das Städtebauförderprogramm gefördert werden.

Es unterstützt Kommunen darin, städtebauliche Missstände durch die Gestaltung attraktiver und nachhaltiger Wohn- und Lebensräume zu beheben. Dabei werden keine Einzelmaßnahmen gefördert, sondern städtebauliche Gesamtmaßnahmen. Das bedeutet, dass alle Maßnahmen sich auf einen bestimmten abgegrenzten Raum, z.B. ein Wohnquartier beziehen müssen.

Zentrales Anliegen der Städtebauförderung ist, Bürger bei der Entwicklung von Ideen und deren Umsetzung zu aktivieren. Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgt zu einem je Drittel durch Bund, Land und Kommune. Bei finanzschwachen Kommunen wie der Stadt Castrop-Rauxel kann der kommunale Eigenanteil auf 20 Prozent reduziert werden.

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes war der Link zur Abstimmung leider falsch. Wir haben den Link korrigiert und bitten um Entschuldigung.

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