
Von solchen Temperaturen, wie sie Anfang August 2013 in Datteln herrschten, sind wir aktuell weit entfernt. Damals, vor zehn Jahren aber, war es das Thema. Unsere Redaktion hatte sich auf die Suche nach dem heißesten und dem kühlsten Arbeitsplatz gemacht. Und wir wurden fündig.
Und zwar im Kettenwerk von Becker-Prünte und im Kühlhaus des Edeka-Marktes. Im Kettenwerk trafen wir auf Dieter Eckers, der an der Biegemaschine arbeitete. Über 50 Grad heiß wurde es an seinem Arbeitsplatz. „Da läuft die Suppe nur“, sagte er. Maximal 45 Minuten konnte er durcharbeiten, dann war Pause angesagt, sonst ging der Kreislauf in den Keller. Immerhin kommen die Ketten mit 890 Grad aus dem Induktionsofen. Die Kleiderordnung wurde im Werk, soweit die Vorschriften es zuließen, gelockert, die Hallentore geöffnet. Für die Mitarbeiter gab es kostenlos Mineralwasser.
Diese Probleme hatte Dennis Lechter nicht. Im Gegenteil. Er war Verkäufer bei Edeka und konnte sich regelmäßig beim Gang ins Tiefkühlhaus abkühlen. In der Kammer waren minus 20 Grad. „Ein schönes Gefühl, wenn man da reingehen kann.“ Lange konnte er sich aber nicht darin aufhalten. Nach ein paar Minuten war es nämlich bitterkalt.