
Zahlreiche Familien aus Datteln, Oer-Erkenschwick und Waltrop fiebern einem besonderen Ereignis entgegen: Am Mittwoch (21.8.) und Donnerstag (22.8.) beginnt in diesem Jahr für viele Kinder der erste Schultag. Mit dieser Aufregung kommt auch oft ein kleines Unsicherheitsgefühl bei den jungen Schulanfängerinnen und Schulanfängern auf.
Um Eltern und ihre i-Dötzchen gut auf den wichtigen Tag vorzubereiten, geben Dr. Sascha Borchers, Leiter der Regionalen Schulberatungsstelle des Kreises Borken, und Diplom-Psychologin Dr. Petra Kortas-Hartmann von der Bezirksregierung Münster Tipps für einen gelungenen Schulstart.

1. Verständnis zeigen und positiv sein
Es ist essenziell, mit dem Kind über die bevorstehenden Veränderungen zu sprechen und Verständnis für dessen Unsicherheit und Aufregung zu zeigen. „Wichtig ist eine positive Grundeinstellung zur Schule“, sagt Dr. Borchers. Sätze wie „jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ seien kontraproduktiv, während die Betonung auf eine neue, spannende Zeit die Vorfreude steigern könne.
2. Sicherheit ausstrahlen
Eltern sollten Ruhe und Sicherheit ausstrahlen. Es wird empfohlen, „positive Geschichten aus ihrer eigenen Schulzeit zu erzählen oder gemeinsam alte Fotoalben anzuschauen“. Dies könne die Angst vor dem Neuen mindern und das Vertrauen in die Professionalität der Lehrkräfte stärken.
3. Schulanfang feiern
Der Schulanfang sollte gebührend gefeiert werden, um die Bedeutung dieses besonderen Tages zu unterstreichen. Eine Feier signalisiere dem Kind, wie wichtig und freudig dieser Schritt ist.
4. Pausenhof vor Schulstart „bespielen“
Ein Besuch an der neuen Schule vor dem ersten Schultag kann Wunder wirken. Die Experten schlagen vor, vorab einen Ausflug zur Schule zu machen und sich das Gebäude von außen anzusehen. So könnten Kinder den Pausenhof schon einmal „bespielen“ und somit die Umgebung kennenlernen.
5. Innere Uhr anpassen
Um die Umstellung von Ferienzeit auf Schulzeit zu erleichtern, sollten Eltern etwa eine Woche vor Schulbeginn damit beginnen, die Schlaf- und Aufstehzeiten an den neuen Rhythmus anzupassen.
6. Schulsachen zusammenpacken
Das gemeinsame Packen der Schulsachen stärkt das Verantwortungsgefühl des Kindes. Die Bezirksregierung rät, alle nötigen Materialien gemeinsam mit dem Kind vorzubereiten, um einen reibungslosen Start sicherzustellen.
7. Verabredungen planen und begleiten
Freundschaften spielen im Schulleben eine große Rolle. Eltern können erste Kontakte fördern, indem sie Verabredungen mit zukünftigen Klassenkameraden ermöglichen und gegebenenfalls begleiten.
8. Schulweg abgehen
Einige Male den Schulweg zusammen abzugehen, gebe Sicherheit. „Neben dem Schulweg sollten das Kind noch die eigene Adresse üben sowie ein oder zwei wichtige Telefonnummern kennen.“
9. Morgenroutine planen
Die neue Routine muss sich an die Schulzeit anpassen. Ein gemeinsames Frühstück könne ein guter Start in den Schultag sein und in den neuen Alltag integriert werden.
10. Zu Hause lernen
Ein gemütlicher und gut ausgestatteter Lernplatz zu Hause ist wichtig. Das Kind solle Dinge ausprobieren und diese selbst erledigen, um die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen zu fördern. „Wenn das Kind merkt, dass es zu Hause viele Dinge bereits erfolgreich bewältigen kann, hat es auch in der Schule genug Selbstvertrauen.“
11. Bei Problemen: Gespräch suchen
Unweigerlich können auch Schwierigkeiten auftreten. In solchen Fällen sollten Eltern frühzeitig den Dialog mit den Lehrkräften suchen und bei Bedarf die schulpsychologische Beratungsstelle hinzuziehen, die in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt kostenfrei zur Verfügung steht. Die schulpsychologische Beratungsstelle im Kreis Recklinghausen ist montags bis freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr unter der Telefonnummer (02361) 92 678 320 zu erreichen.