
Heute vor zehn Jahren stand ein Ereignis im Fokus, das vor allem die vielen Muslime in Datteln besonders interessierte. Die Dattelner Morgenpost war zu Gast in der Moschee und warf dort einen Blick in die Kochtöpfe. Anlass war das Ende des Fastenmonats Ramadan. Die Zeit der vermehrten Gottesdienste, der Besinnung und Enthaltsamkeit. Das Fastengebot, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke zu verzichten, fiel nicht leicht. Die Tage waren lang und heiß.
Kochen für rund 300 Muslime
In der unglaublichen Hitze des Raumes kochten seit Stunden drei Frauen: Sebahat Kurtmann, Hatice Karademir und Sakine Tasdemir. Jeden Tag des Fastenmonats waren jeweils drei Familien die Gastgeber für fast 300 Muslime. Unterstützt wurden sie bei den Vorbereitungen von ehrenamtlichen Helferinnen. Frühmorgens hatten die drei für circa 150 Euro eingekauft. Der geringe Geldbetrag für so viele Gäste erstaunte ein wenig. Auf dem Speiseplan standen Salate, ein Kartoffeltopf, Reis und eine Hackfleischbällchensuppe. Zum Nachtisch gab es Wassermelone und das beliebte Baklava, ein Gebäck aus Blätterteig, gefüllt mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien.
Abschmecken durften die Speisen nur die Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht fasten. Eine von ihnen war Nermin Kay. Sie hatte bei diesem heißen Wetter Kreislaufprobleme. „Auch kleine Kinder, Schwangere, alte und schwer arbeitende Menschen müssen sich nicht an das Fastengebot halten“, erklärte sie.