Industriekultur im Ostvest und Umgebung An diesen Orten stehen heute noch Fördertürme

Förderturm der ehemaligen Zeche Ewald Fortsetzung in Oer-Erkenschwick
Noch heute steht der Förderturm der ehemaligen Zeche Ewald Fortsetzung in Oer-Erkenschwick. © Martin Pyplatz (Archiv)
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Ehemalige Fördertürme und Fördergerüste sind vor allem in Nordrhein-Westfalen markante Zeugen der Bergbauvergangenheit. In und rund um Datteln, Waltrop und Oer-Erkenschwick stehen noch heute einige der Bauwerke, die nicht nur das Landschaftsbild prägen, sondern auch von der industriellen Historie der Region erzählen.

Fördergerüste und Fördertürme dienten ursprünglich dazu, Bergleute und geförderte Materialien aus der Tiefe an die Oberfläche zu bringen. Ein Förderturm unterscheidet sich von einem Fördergerüst dadurch, dass sich die Fördermaschine in der Regel direkt im Turm über dem Schacht befindet.

In Oer-Erkenschwick steht beispielsweise noch der Förderturm der Zeche Ewald Fortsetzung. Von der Zeche sind heute noch die Verwaltungsgebäude, das deutsche Strebengerüst mit der Schachthalle sowie das Maschinenhaus von Schacht 3 zu sehen, die alle unter Denkmalschutz stehen.

Nicht weit entfernt, in Herten, zeugt die ehemalige Zeche Ewald mit einer einstigen Belegschaft von zeitweise 4000 Bergleuten von der Bedeutung des Bergbaus für die Region, bevor sie im Jahr 2000 geschlossen wurde.

Die Zeche in Recklinghausen, ein Steinkohlebergwerk im Süden der Stadt, stellte bereits 1974 die Förderung ein. Auch hier befindet sich noch das alte Fördergerüst.

Zeche Zollern
Backsteingebäude, Giebel, Jugendstil-Elemente: Die Zeche Zollern in Dortmund gilt als eines der besten Beispiele der deutschen industriellen Vergangenheit.© LWL/Hudemann

Mit der Zeche Zollern findet sich in Dortmund ein anschauliches Beispiel für die Adaption von Bergbauanlagen in moderne Nutzungen – das Gelände dient heute als Veranstaltungsort und eines der LWL-Museen mit regelmäßigen Führungen.

Die Schachtanlage Grillo in Bergkamen ist mit ihrem gut erhaltenen Fördergerüst über Schacht 1 ein Beispiel für Seilstützkonstruktionen der letzten Entwicklungsphase im Ruhrgebiet.

In Herne erinnert die Zeche Pluto, ehemals unter dem Namen St. Nicolaus geführt, an die industrielle Vergangenheit von Wanne-Eickel. Der Förderturm des ehemaligen Steinkohlebergwerks ist noch heute ein Merkmal der Stadt.

Auch die Zeche Zollverein in Essen, ein UNESCO-Welterbe, gehört zu den herausragendsten Beispielen industrieller Kulturlandschaften. Am 1. Februar 1932 begann mit dem ersten Drehen der Räder am Fördergerüst der Betrieb des industriellen Hochleistungskomplexes. Bis zur Schließung der Zeche Zollverein im Jahr 1986 waren dort insgesamt mehr als 600.000 Menschen beschäftigt.

Zeche Zollverein
Die Zeche Zollverein in Essen wurde 2001 zum UNESCO-Welterbe.© picture alliance/dpa

Die Zeche Auguste Victoria in Marl und Haltern am See, die 2015 als eines der letzten aktiven Steinkohlenbergwerke Deutschlands geschlossen wurde, stellt ein bedeutendes Kapitel des Bergbaus im Ruhrgebiet dar. Ebenso dazu gehören der Förderturm am Deutschen Bergbaumuseum in Bochum sowie das Fördergerüst der Zeche Friedrich Thyssen in Duisburg oder die Zeche in Oberhausen-Sterkrade, mit ihrem markanten dunkelroten Förderturm.

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