Die Coronazahlen ziehen in diesem Herbst wieder an. Allerdings steht die aktuelle Situation in keinem Vergleich zur Hochphase der Pandemie. Im Dattelner Vincenz-Krankenhaus ist die Lage komplett entspannt. Das bestätigt Wolfgang Mueller, Geschäftsführer der Caritas Kliniken GmbH im Gespräch mit unserer Redaktion.
Umso erstaunter ist man in der Dattelner Klinik über die jüngste Idee von Janosch Dahmen. Der ist gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion und hatte vor kurzem die Idee, auch in Krankenhäusern im Herbst wieder eine Schutzmaske zu tragen, um sich vor Corona und anderen Atemwegserkrankungen zu schützen. Dieser Vorschlag stößt beim Personal des St. Vincenz auf wenig Verständnis und auf Unmut. Das sagt Stefan Koblitz von der Pflegedienstleitung der Dattelner Klinik.
Nach Ende der Maskenpflicht am 1. April 2023 in Kliniken habe man beim Personal eine riesige Erleichterung feststellen können, eine Art Befreiung, sagt Koblitz. Denn der anstrengende Job in der Pflege und das dauerhafte Tragen der Schutzmaske sei eine große Belastung gewesen. „Wir waren die letzten, die die Maske ablegen konnten und sollen jetzt die ersten sein, die sie wieder tragen“, kritisiert Koblitz. Die Lage im Krankenhaus sei weit davon entfernt, diesen Vorschlag ernsthaft in Erwägung zu ziehen. Aktuell sei ein Patient wegen Erkältungssymptomen positiv auf Corona getestet worden.
Stefan Koblitz stellt fest, dass das Pflegepersonal bei diesem Thema sehr gewissenhaft arbeitet. Drei Jahre Pandemie haben im Bewusstsein Spuren hinterlassen. Mitarbeiter, die sonst mit dem Kopf unter dem Arm zur Arbeit kamen, bleiben heute bei Anzeichen einer Infektion lieber zu Hause. Auch die Tatsache, dass praktisch alle Mitarbeiter geimpft, und/oder an Corona erkrankt waren, mache den guten Schutzstatus deutlich. Deshalb sei die Rückkehr zur Maske für Klinikmitarbeiter derzeit eine überzogene Forderung.
