Passanten in Datteln gezählt Weniger Menschen besuchen die Innenstadt

So voll ist es nicht immer auf der Hohen Straße in Datteln. Anlass für die vielen Menschen war das Stadtfest „Datteln im Herbst“ im Oktober.
So voll ist es nicht immer auf der Hohen Straße in Datteln. Anlass für die vielen Menschen war das Stadtfest "Datteln im Herbst" im Oktober. © Anna Schulz
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Die Frequenz der Passanten, also die Anzahl der Menschen, die bestimmte Bereiche in der Innenstadt zu Fuß überschreiten, ist in Datteln seit 2014 zum Teil stabil geblieben, zum Teil ist sie aber auch rückläufig.

Seit 2014 erhebt die Industrie- und Handelskammer Nord Westfalen (IHK) regelmäßig Daten zur Fußgängerfrequenz, um touristische und wirtschaftliche Trends zu beobachten. Unter anderem in der Emscher-Lippe-Region, darunter auch Datteln, hat die IHK 2024 nun die Anzahl an passierenden Menschen gemessen. Die jüngste Zählung wurde erstmals unter Einsatz von GPS-Bewegungsdaten durchgeführt.

„Ziel der Passantenfrequenzzählung ist, zu beobachten, wie sich die Anziehungskraft in der Region über die Zeit entwickelt“, heißt es in der Studie. Die Zahlen können Aufschluss darüber geben, wie attraktiv eine Innenstadt für die Menschen ist.

Während auf der einen Seite die Anziehungskraft vielerorts stabil geblieben ist, sind infolge der Corona-Pandemie, des Ukraine-Krieges und der Inflation die Besucherzahlen an mehreren Zählstandorten unter ihrem langjährigen Durchschnitt geblieben, zeigt die Zählung der IHK.

Passantenfrequenz in Datteln

In Datteln wurden die Frequenzen zu verschiedenen Zeiten an zwei Standorten gemessen. Zum einen wurde auf der Hohen Straße und zum anderen auf der Castroper Straße gezählt. An der Hohen Straße, zentral in Dattelns Fußgängerzone, bewegten sich seit 2014 durchschnittlich 747 Menschen donnerstags zwischen 15 und 16 Uhr. An der Castroper Straße lag diese Zahl zum gleichen Zeitpunkt bei 395 Fußgängerinnen und Fußgängern. Die Frequenz ist an beiden Standorten stabil geblieben.

Die IHK hat aber nicht nur unter der Woche gezählt, sondern auch am Wochenende. „Der Samstag ist mit den absolut höchsten Frequenzen als wichtigster Einkaufstag immer noch von besonderer Bedeutung“, sagt die IHK. Dennoch werden die Tage unter der Woche durch Faktoren wie Home-Office und flexible Arbeitszeiten immer beliebter. Die Passantenfrequenz samstags zwischen 11 und 12 Uhr liegt von 2014 bis heute an der Hohen Straße durchschnittlich bei 1564 Menschen und ist somit leicht gesunken. An der Castroper Straße ist die Zahl mit 731 Menschen stabil geblieben.

Passantin mit Einkaufstaschen
Die IHK misst seit 2014, wie sich die Zahl der Passanten in den Innenstädten entwickelt.© picture alliance/dpa

Die Messungen erstreckten sich aber auch über längere Zeiträume im Tagesverlauf. Donnerstags zwischen 10 und 18 Uhr verzeichnete die Hohe Straße 2022 insgesamt 4945 Menschen, während diese Zahl bis 2024 auf 5204 gestiegen ist.

An der Castoper Straße waren es 2022 noch 2312 Menschen, während sich die Zahl 2024 leicht auf 2612 erhöht hat.

Ein ähnliches Bild zeigt sich am Samstag zwischen 10 und 18 Uhr: Die Frequenz an der Hohen Straße ist von 6268 im Jahr 2022 auf 7009 im Jahr 2024 gestiegen. Auch an der Castroper Straße wurden statt 3772 Passantinnen und Passanten im Jahr 2022 nun 4438 gezählt.

Innenstädte müssen attraktiver werden

Obwohl die Passantenfrequenz in Datteln teilweise stabil geblieben ist, sind die Herausforderungen für Städte heutzutage groß. Zahlreiche Leerstände sind auch hier zu finden. Doch das ist nicht nur ein lokales Problem, sondern spiegelt generelle Trends wider.

„Nicht erst seit Corona stehen die Innenstädte unter Druck. Es braucht wieder mehr Diversität und Nutzungsmischung. Atmosphäre, Aufenthaltsqualität sowie ein attraktiver Mix aus Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Kultur und Freizeit sind maßgeblich entscheidend für vitale und multifunktionale Stadt- und Ortsteilzentren. Neue Strategien und Konzepte sind gefordert, um die Menschen wieder in die Zentren zu holen“, sagt die IHK.

Die Stadt Datteln hat im September mit dem Umbau der Innenstadt begonnen. Dabei sollen unter anderem die Fußgängerzone, der Einkaufsbereich Hohe Straße, Neumarkt und Tigg erneuert werden.

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