
Im Rahmen des Ausbaus des Dortmund-Ems-Kanals (DEK) wurde die aus den 30er-Jahren stammende Brücke über die Lippe ersetzt. Denn Breite (30 m) und Wassertiefe (3,50 m) wurden dem Verkehr von Großmotorgüterschiffen und Schubverbänden nicht mehr gerecht.
Am 11. Oktober 2005 havarierten im Baustellenbereich zwei Schiffe. Wenige Stunden später wurde eine undichte Spundwand gemeldet. Der Kanaldamm drohte zu brechen. Eine drei Meter hohe Flutwelle bedrohte das Lippedorf Ahsen, Bewohner wurden evakuiert. Die Sperrtore wurden heruntergefahren, der Kanal lief leer. Nachmittags folgte die Entwarnung, keine Gefahr mehr für Ahsen.
Erst 2013 normalisierte sich der Bauablauf wieder
Während der östliche Trog bereits seit 2006 für den Schiffsverkehr freigegeben war, wurde am Fundament des westlichen Trogs gearbeitet. Die alten Pfeiler und Widerlager wurden entfernt, um Platz für den neuen Aufbau zu schaffen.
Bauingenieur Jörg Mähder, der für das Wasserstraßen-Neubauamt Datteln die Aufsicht über die Baustelle hatte, erklärte im Jahr 2013 rückblickend, dass der Dammbruch auf eine Verkettung mehrerer Umstände zurückzuführen sei. Ein einzelner Auslöser sei durch Gutachten ausgeschlossen worden, sagte er. Vielmehr hätten die Ursachen im Baugrund, im Bestand und in der Bautechnik gelegen. Die Umplanungen kosteten Zeit. Zudem gingen zwischenzeitlich zwei beteiligte Baufirmen pleite.