
Keine Dampfwolke über dem Kühlturm des Dattelner Kraftwerks, daran haben sich die Menschen im Ostvest fast schon gewöhnt. Denn seit dem 12. April ist Datteln 4 vom Netz. Das sind dreieinhalb Monate, in denen Uniper keinen Strom erzeugt hat und folglich auch kein Geld verdienen konnte. Aber dieser ungewöhnlich lange Stillstand neigt sich dem Ende zu. Wie Uniper-Sprecherin Ilona Flechtner auf Anfrage unserer Redaktion erklärte, wird das Dattelner Kraftwerk an diesem Wochenende langsam wieder hochgefahren und soll voraussichtlich Montagmittag (29.7.) ans Netz gehen.
Das Hochfahren wurde dreimal verschoben
Die lange Zwangspause kam dadurch zustande, dass der Termin für das Wiederhochfahren der Anlage dreimal unfreiwillig verschoben werden musste. Am 12. April hatte Uniper die Anlage für einen sogenannten geplanten Stillstand, eine Art TÜV-Untersuchung, heruntergefahren. Dabei wurde die komplette Anlage überprüft, zum Beispiel, ob Verschleißteile ausgetauscht werden müssen. Am 6. Mai sollte Datteln 4 dann wieder ans Netz gehen. Aber daraus wurde nichts. Ein defekter Eigenbedarfstrafo sorgte für Probleme, sodass das Kraftwerk nicht wie geplant wieder hochgefahren werden konnte. Daraufhin meldete Uniper bis 19. Juni das Kraftwerk offiziell ab.
Doch auch dieser Termin konnte nicht gehalten werden. Stattdessen verlängerte Uniper die Zwangspause bis zum 29. Juli. Der Energiekonzern hatte sich dazu entschlossen, den ohnehin für den Herbst geplanten weiteren Stillstand vorzuziehen. „So kommt es im Herbst zu keinen Ausfallzeiten und wir haben mehr Verfügbarkeit in der kommenden Heizperiode“, begründete Ilona Flechtner seinerzeit den Schritt des Energiekonzerns. Zudem nutzte Uniper in der zuletzt verlängerten Pause die Gelegenheit, den defekten Eigenbedarfstrafo auszutauschen. Der war aktuell verfügbar und Uniper wollte da auf Nummer sicher gehen.