Grüner Wasserstoff für den Dorstener Mittelstand Lässt nationale Strategie Chancen liegen?

Links ein Wasserstofftank, rechts Windor-Geschäftsführer Markus Funk
Markus Funk (Windor) will sich für die Förderung der Wasserstoff-Infrastruktur einsetzen. © Montage Petra Berkenbusch
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Zusammen mit dem Kreis Recklinghausen und anderen kreisangehörigen Städten unterstützen auch die Stadt Dorsten und die Dorstener Wirtschaftsförderung Windor die Forderung zum Ausbau der regionalen Wasserstoff-Infrastruktur. Die gemeinsame Erklärung von Kommunen und Mittelstand, initiiert von der Bezirksregierung Münster und der IHK, hat bereits zum Start Unterschriften von mehr als 150 Unterstützern erhalten.

Grüner Wasserstoff soll einer der zentralen Energieträger werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen vor allem in der Industrie und dem verarbeitenden Gewerbe zu verringern. Am „Wasserstoffgipfel“ in Recklinghausen hat unter anderem Markus Funk, Geschäftsführer der Dorstener Wirtschaftsförderung Windor, teilgenommen.

Große Potenziale in der Region

„Für den Einsatz von grünem Wasserstoff sehen wir in Dorsten und in unserer Region sehr große Potenziale. Entsprechend gilt es, die regionale Wasserstoff-Infrastruktur sukzessive ausbauen“, sagt Bürgermeister Tobias Stockhoff und ergänzt: „Gemeinsam möchten wir viele weitere Unterstützer aus Dorsten gewinnen, die die gemeinsame Erklärung ebenfalls unterschreiben.“

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Gerade wurde in Frankfurt das erste Fahrzeug der größten Wasserstoffzug-Flotte der Welt vorgestellt. © dpa

Die Wirtschaftsförderung, erklärt Markus Funk, sieht sich mit Blick auf einen Umstieg auf den Energieträger grüner Wasserstoff insbesondere als Partner der Unternehmen des industriellen Mittelstands und berät diese gerne.

Inzwischen verleihen bereits zirka 150 Unterstützer beider Regionen mit ihren Unterschriften der Forderung nach mehr Förderung deutlich Gewicht.

Auch für den Mittelstand

Hintergrund der gemeinsamen Erklärung ist die nationale Wasserstoffstrategie. Einen besonderen Blick richtet diese auf die energieintensiven Grundstoffindustrien. Insbesondere die Stahlerzeugung und die chemische Industrie werden immer wieder explizit genannt. Hinzu kommen Gaskraftwerke, die zukünftig mit klimaneutralen Gasen, wie zum Beispiel Wasserstoff betrieben werden sollen. Der industrielle Mittelstand taucht in der nationalen Wasserstoffstrategie nicht oder nur am Rande auf. „Dabei ist es der Mittelstand, der in Deutschland die tragende Säule des Wirtschaftsstandorts, der Wirtschaftsentwicklung und der gesamtwirtschaftlichen Stabilität bildet“, sagt Markus Funk.

Leitung ist „raumverträglich“

Inzwischen hat die Regionalplanungsbehörde beim Regionalverband Ruhr (RVR) das Raumordnungsverfahren für die geplante Wasserstoffleitung zwischen Dorsten und Marl abgeschlossen und für „raumverträglich“ erklärt.

Open Grid Europe will mit der Projektpartnerin Nowega im Zuge der Wasserstoffinitiative GET H2 Nukleus die Wasserstoffleitung realisieren. Der Startpunkt der DoMa-Leitung wird im Umfeld der ehemaligen Dorstener Zeche Fürst Leopold 1/2 und der Endpunkt nördlich des Chemieparks Marl liegen.

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