Adventslichter-Fall 6 Alleinstehende Seniorin in Dorsten braucht ein neues Telefon

Frau schaut aus dem Fenster
Ute ist an ihre eigenen vier Wände gefesselt. Allein ihr Fernseher und ihr Telefon leisten ihr Gesellschaft. Doch das Telefon ist seit mehreren Monaten kaputt. © picture alliance / Bodo Marks/dp (Symbolbild)
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Erst der Tod ihres Mannes und dann mehrere schwere Erkrankungen. Ute (Name geändert) lebt zurückgezogen. Sie geht kaum noch vor die Tür. Mit Mitte 70 kommen nach einer überstandenen Krebserkrankung immer mehr gesundheitliche Einschränkungen auf die Dorstenerin zu. Zuletzt musste sie eine Augenoperation über sich ergehen lassen, woraufhin sie eine neue Brille brauchte.

Ute bekommt Grundsicherung und bezieht eine kleine Rente, aber das Geld ist mehr als knapp. Im vergangenen Jahr hat sie über die Adventslichter-Aktion bereits einen Zuschuss zu ihrer Brille erhalten, damit sie wieder sehen konnte. „Ich hatte große Angst“, sagt die Dorstenerin. Nicht nur vor der Operation, sondern vor allem vor den Kosten für eine neue Brille.

Denn ihr Fernseher und vor allem der Teletext machen einen Großteil ihres Tages aus. „Das war schlimm, als ich den Teletext nicht mehr lesen konnte“, sagt sie. Sie ist mehr als dankbar, schon einmal Hilfe durch die Adventslichter-Aktion erhalten zu haben.

Kontakt abgebrochen

Jetzt hat sie einen kleinen weiteren Wunsch, der ihr Leben um einiges bereichern würde. Da Ute nicht mehr so gut zu Fuß ist, spielt sich ihr Leben in den eigenen vier Wänden ab.

Auch ihre Geschwister und ihr Sohn können sie nur selten besuchen. Sie haben kein Auto und sind teilweise selbst schwer krank. Den einzigen Kontakt zur Außenwelt hat Ute über ihr Telefon. Aber das ist seit mehreren Monaten defekt. „Ich habe sonst nichts anderes. Da kriege ich Angst. Ich komme ja nicht aus dem Haus“, sagt sie.

Neben einer Depression, die sich durch die fehlenden Gespräche mit ihren Liebsten verschlimmert, beeinträchtigt Ute eine Angststörung. „Wenn es einem schlecht geht, will man ja auch mal jemanden anrufen“, erklärt sie. Doch auch für ihre Angehörigen und Bekannte ist es schwierig, wenn Ute nicht zu erreichen ist. Wer weiß, ob es der Seniorin gut geht oder sie Hilfe braucht?

Nachdem ihr Mann neben ihr von jetzt auf gleich gestorben ist, fürchtet sich die Seniorin vor dem Tod. „Was ist, wenn mir etwas passiert, ich kann niemanden anrufen“, erklärt sie ihre Not.

Dringendster Wunsch: Ein Telefon

Früher war sie fitter. Ist oft mit dem Bus in die Stadt gefahren, war bummeln, ist unter Menschen gekommen. Doch das ist alles nicht mehr möglich. Auch einkaufen schafft sie nur in Begleitung der AWO. „Ich traue mich alleine nicht mehr aus dem Haus“, sagt sie.

Selbst zum Grab ihres Mannes schafft sie es nicht mehr. Früher sei sie viel gelaufen, war wandern und oft in der Region unterwegs. „Das Ganze, was ich früher gerne gemacht habe, das fällt jetzt weg. Das tut mir weh. Ich möchte an die Orte zurück, wo ich mit meinem Mann glücklich war.“

Über die Adventslichter-Aktion wünscht sich Ute eine Geldspende, damit sie sich ein seniorengerechtes Telefon kaufen kann, um wieder mit ihren Liebsten sprechen zu können. Ansprechpartnerin vom Adventslichter-Fall 6 ist Lisa Stephan von der AWO. Zu erreichen unter Tel. (0176) 19003476 oder l.stephan@awo-msl-re.de.

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