
Es fing mit Liebesbriefen im Briefkasten an, inzwischen haben die Belästigungen, die eine Familie in Dorsten-Holsterhausen ertragen muss, extreme Formen angenommen. Durch zahlreiche Sachbeschädigungen ist auch die Öffentlichkeit mittlerweile betroffen. Die Familie sucht nun dringend Zeugen.
Im August 2023 hatte die Familie den ersten „Liebesbrief“ eines Unbekannten im Briefkasten. Es folgten zahlreiche weitere – teils mit obszönem Inhalt. Im Dezember wurden dann die Autos der Familie sowie das gegenüberliegende Gartenhaus mit weißen Herzen besprüht.
Im April des vergangenen Jahres weitete der unbekannte Täter bzw. die unbekannte Täterin dann ihre Aktionen aus und begann, Schriftzüge mit dem Namen eines weiblichen Familienmitglieds an Stromkästen, Hauswänden, Zäunen und auf Plakaten anzubringen.

Die Nachrichten wurden an Orten angebracht, an denen die betroffene Familie tagtäglich vorbeigeht – so unter anderem an der Martin-Luther-Straße. Im Garten der Familie trieb der oder die Unbekannte ebenfalls ihr Unwesen. Auch auf dem Gelände des BVH Dorsten sowie des Schießvereins Dorsten-Holsterhausen fanden sich obszöne Schmierereien. Zuletzt wurde dort eine Hauswand in der Nacht vom 11. auf den 12. Februar beschmiert.
In der gleichen Nacht muss der Täter bzw. die Täterin auch an der Bonifatiusschule, die der Sohn der Familie besucht, aktiv geworden sein und eine sehr persönliche Nachricht hinterlassen haben. Die Familie fühlt sich hilflos und möchte die Belästigungen nicht mehr länger hinnehmen.
Sie sucht dringend Zeugen und verbreitet ihr Anliegen inzwischen auch über WhatsApp sowie Handzettel. Über alle Taten hat die Familie genau Buch geführt, mehrfach wurde durch sie, aber auch durch andere von den Schmierereien an ihrem Eigentum betroffene Personen Anzeige bei der Polizei gestellt.
Auf Zeugen angewiesen
Entsprechende Anzeigen seien bei der Polizei Recklinghausen eingegangen, bestätigt Polizeisprecher Andreas Lesch auf Anfrage der Redaktion. Insbesondere bei Sachbeschädigungen sei die Polizei jedoch auf Zeugenhinweise angewiesen.
„Wir brauchen Täterhinweise oder Beweismittel. Eine Sprühdose hinterlässt leider keine Fingerabdrücke“, so Lesch. Wer etwas beobachte, sollte sich am besten direkt bei der Polizei melden (Tel. 0800/2361111) und nicht etwa erst am nächsten Tag. „Wenn wir wissen, wer dahinter steckt, können wir beispielsweise je nach Schwere des Deliktes eine Gefährderansprache machen“, erklärt der Polizeisprecher.