Dorstener Tafel feiert 20. Geburtstag Herbert Rentmeister hat großen Wunsch für die Zukunft

Der Vorstand stieß am Freitag im Gemeinschaftshaus in Wulfen auf den 20. Geburtstag der Dorstener Tafel an: Herbert Rentmeister, Ursula Riedel, Hugo Bechter und Dirk Werwer
Der Vorstand stieß am Freitag im Gemeinschaftshaus in Wulfen auf den 20. Geburtstag der Dorstener Tafel an (v.l.): Herbert Rentmeister, Ursula Riedel, Hugo Bechter und Dirk Werwer. © Manuela Hollstegge
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Als die Dorstener Tafel im Oktober 2003 an den Start ging, hatte man noch gedacht, dass sie nach einigen Jahren wieder würde schließen können. „Dem war nicht so und heute ist klar, dass es ohne die Tafel nicht geht – auch nicht hier in Dorsten“, sagte der Vorsitzende Herbert Rentmeister am Freitagmorgen (20. Oktober) im Gemeinschaftshaus Wulfen.

Mitglieder und Wegbegleiter der Einrichtung waren zusammengekommen, um den 20. Geburtstag der Tafel zu feiern. Viele von ihnen engagieren sich schon sehr lange – manche sogar von Beginn an. So wurde Hedwig Schnatmann beispielsweise zum Ehrenmitglied ernannt. Als Geschäftsführerin hatte sie die Dorstener Tafel aufgebaut, war dort 20 Jahre lang aktiv, kann dies heute jedoch aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr.

Mehr als 60 Menschen engagieren sich aktuell bei der Tafel in Dorsten – im Laden, beim Mittagstisch oder im Kinderkleidermarkt. Neue Ehrenamtliche sind immer willkommen. Momentan werden ganz besonders Sortierer bzw. Sortiererinnen gesucht.

„Jeder einzelne Mitarbeitende ist wichtig. Ohne sie läuft hier nichts. Von der Größe her sind wir ein mittelständisches Unternehmen – aber alles als Ehrenamt“, sagte Rentmeister.

Kein Aufnahmestopp

Sehr stolz ist er darauf, dass – bis auf eine ganz kurze Ausnahme vor einigen Jahren – nie ein Aufnahmestopp verhängt werden musste. Krisen wie die Flüchtlingswelle 2015, die Pandemie oder den Ukraine-Krieg habe man immer meistern können.

Aktuell beziehen rund 1.000 Menschen regelmäßig Waren von der Tafel. Unterstützung aus öffentlicher Hand erhält die Einrichtung nicht: Alle Lebensmittel sowie die benötigten Geldmittel werden durch Spenden finanziert.

Die Tafel sammelt Lebensmittel, unter anderem von Discountern, Supermärkten, Bäckereien und Hofläden ein, die ansonsten weggeworfen würden. „Doch die Inflation sorgt dafür, dass Märkte anders kalkulieren und weniger über haben. Gleichzeitig steigt jedoch die Zahl der Bedürften“, erklärte Herbert Rentmeister.

Mehr Platz

Die Dorstener Tafel müsse in Zukunft gucken, wie sie diese Lücke füllen könne, betonte er. Sinnvoll sei es, auf Palettenware zu setzten. Doch diese müsste angenommen, gekühlt und gelagert werden. „Unsere Räumlichkeiten an der Dimker Allee sind dafür jedoch zu klein. Wir brauchen dringend mehr Platz“, so Rentmeister.

Notwendig sei eine Vergrößerung auch, um einen größeren Verkaufsbereich einzurichten, der am besten auch rollatorengerecht wäre. Außerdem müssten irgendwann größere Kühl-, Tiefkühl- und Spülgeräte angeschafft, die Transportfahrzeuge auf Elektromobilität umgestellt werden. „All das wird in der kommenden Zeit hohe Investitionen im Sinne der Bedürftigen unserer Stadt erfordern.“

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