
Obwohl er in wenigen Tagen sein 88. Lebensjahr vollenden kann, wirkte Pfarrer Alois Cremers am Sonntag (23.1.) in seiner bewegenden Predigt und auch in der gesamten Messgestaltung vital und mitreißend wie eh und je. Darauf werden die Kirchgänger von St. Laurentius Lembeck künftig verzichten müssen.
Denn nach 22-jähriger Tätigkeit als Pfarrer emeritus nahm Alois Cremers Abschied von seiner Gemeinde mit einem feierlichen Hochamt. Aus gesundheitlichen Gründen verlässt der Geistliche Lembeck und wird in eine Senioreneinrichtung in Dissen nahe Bad Rothenfelde ziehen.
Von den 60 Jahren seiner Priesterlaufbahn hat Pfarrer Cremers ein Drittel in Lembeck verbracht. Nach dem Ende seiner Dienstzeit in der St.-Martin-Gemeinde Raesfeld zog er 1999 nach Lembeck. Zur Ruhe gesetzt hat sich der rüstige 87-Jährige seitdem nicht. Bis zum letzten Tag unterstützte der beliebte Pfarrer die Kirchengemeinde unermüdlich mit liturgischen und seelsorgerischen Einsätzen.
Persönliche Erfahrungen
In seiner Abschiedspredigt wies er auf die enorme Bedeutung der Familie hin und da vor allem auf die Rolle von Geschwistern, die man sich – anders als Freunde – nicht aussuchen kann. Er ging intensiv auf seine persönlichen Erfahrungen ein, die er seit seiner Kindheit am Niederrhein und während seines langen priesterlichen Wirkens in verschiedenen Gemeinden gemacht hat.

Er betonte den bereichernden Wert von Begegnungen mit Mitmenschen, die ihm durch sein Wirken in sehr unterschiedlichen Kirchengemeinden in Marl, Raesfeld und zuletzt in Lembeck sowie in der Herrlichkeit immer wieder ermöglicht wurden.
Nach dem Gottesdienst, den die Blaskapelle „Harmonie“ musikalisch untermalte, sprach Bürgermeister Tobias Stockhoff Dankesworte im Namen der Stadt Dorsten aus. Er hatte Pfarrer Cremers bereits zum diamantenen Priesterjubiläum Anfang 2020 die Goldene Ehrennadel der Stadt Dorsten überreicht.
Heinz Thier, Vorsitzender des Bürgerschützenvereins Lembeck, drückte seinen Dank dafür aus, dass Alois Cremers immerhin ein Viertel seines Lebens und 22 seiner insgesamt 62 Jahre im priesterlichen Dienst als sehr aktiver Pensionär in Lembeck verbracht hatte.
Pfarrer Alfred Voss dankte seinem Mitbruder ebenfalls für seine langjährige seelsorgliche Hilfe und überreichte ihm einen Geschenkgutschein sowie einen Blumenstrauß für seine Haushälterin Hedwig Egelwische.
Auch Wulfen sagte Lebewohl
Nach dem Schlusssegen nutzten viele Gottesdienstbesucher die Gelegenheit, sich von dem beliebten Seelsorger persönlich zu verabschieden. Eine Woche zuvor hatte bereits die Gemeinde St. Barbara Wulfen-Barkenberg Pfarrer Cremers Lebewohl gesagt, da er seit Gründung der Seelsorgeeinheit 2011 im Dorstener Norden auch in Wulfen regelmäßig Gottesdienste gefeiert hatte.