Inklusionsprojekt im Jüdischen Museum Westfalen Museumserlebnis barriereärmer und inklusiver

Jugendliche probieren die neue Tonspur auf dem Medienguide im Jüdischen Museum Westfalen aus.
Jugendliche probieren die neue Tonspur auf dem Medienguide im Jüdischen Museum Westfalen aus. © JMW
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Das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten hat bekannt gegeben, dass ein umfassendes Inklusionsprojekt erfolgreich abgeschlossen wurde. Gemeinsam mit der Don Bosco-Förderschule aus Lippstadt und der Lebenshilfe Dorsten wurden in den letzten Monaten bedeutende Maßnahmen ergriffen, um das Museumsangebot inklusiver und barrierefreier zu gestalten.

Am Dienstag (27.5.) versammelten sich alle Projektbeteiligten sowie Vertreter von Förderorganisationen im Museum, um die Ergebnisse zu präsentieren.

Unterstützt vom LWL-Museumsamt und dem Lions Club Dorsten-Hanse entwickelte das Museum gemeinsam mit den Partnern in einem partizipativ angelegten Projekt Materialien, die die Dauerausstellung für eine breite Zielgruppe zugänglich machen sollen.

Audioguides und Arbeitsblätter

Die aktive Einbindung der Kooperationspartner in die Entwicklung trug bereits zur inklusiven Natur des Projekts bei. Im Mittelpunkt der Initiative standen zwei Teilprojekte: Schülerinnen der Don Bosco-Schule verfassten und sprachen Texte für den Audioguide des Museums ein, wodurch eine neue, inklusive Tonspur entstand. Zudem gestalteten die Schüler Arbeitsblätter mit eigenen Texten und Zeichnungen, die sowohl im Unterricht als auch im Museum einsetzbar sind.

Zeitgleich analysierten Bewohner zweier Wohngruppen der Lebenshilfe Dorsten das Museum aus der Perspektive von Menschen mit Behinderung, um Barrieren aufzudecken und konkrete Verbesserungsvorschläge zu machen.

Während eines gemeinsamen Kochnachmittags wurde auf unkomplizierte Weise über jüdische Speisegesetze gesprochen, und bei einem Bastelnachmittag wurden traditionelle Chanukka-Dreidel hergestellt.

Blick ins neue Ringbuch
Blick ins neue Ringbuch: Der Ordner enthält Arbeitsblätter und Rezepte.© JMW

„Inklusion lebt vom Miteinander“

„Inklusion lebt vom Miteinander und vom Mitgestalten“, wird Tobias Wessel, Geschäftsführer der Lebenshilfe Dorsten, in der Pressemitteilung zitiert. „Dieses Projekt zeigt, wie bereichernd es ist, wenn Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam an einer inklusiveren Gesellschaft arbeiten und wir freuen uns, dass dies heute nicht der Abschluss des Projekts ist, sondern wir weiter zusammenarbeiten.“

Die Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen, Kathrin Pieren: „Es war uns wichtig, bei der Gestaltung dieser Materialien potenzielle Besuchergruppen einzubinden, um nicht einfach etwas für sie, sondern etwas mit ihnen zu gestalten. Die Tonspur und die Arbeitsblätter sind wirklich sehr gut herausgekommen und eine echte Bereicherung für alle unsere Besucher.“

Zusätzlich zur neuen Audiospur der Schüler gibt es nun auch eine Version in leichter Sprache auf dem Audioguide. Alle Arbeitsblätter und Rezepte wurden vom Designbüro Marc Kiecok aufbereitet und gedruckt. Der daraus entstandene Ordner steht nun im Jüdischen Museum Westfalen bereit.

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