Jazz-Reihe verlässt Dorsten nach Ärger Vorher gibt es noch einen musikalischen Leckerbissen

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Daniel Manrique-Smith, Johann May, Ben Tai Trawinski und Nico Stallmann sind „Jin Jim“. © Manfred Pollert
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Die Konzertreihe „FineArtJazz“, die seit zehn Jahren internationale Künstler in mehreren Städten des nördlichen Ruhrgebiets präsentiert, ist 2023 erneut durch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) mit dem bundesweiten Spielstättenpreis „Applaus“ für herausragendes Live-Musikprogramm ausgezeichnet worden. In Dorsten wird der Applaus für die Improvisations-Musiker allerdings bald versiegen.

Nachdem die Gelsenkirchener Veranstaltungsagentur „Public Jazz“ rund 40 Konzerte vor allem im städtischen Hervester Begegnungszentrum „Das Leo“ veranstaltet hatte, wird der dortige Auftritt der Gruppe „Jin Jim“ am 14. Oktober (Samstag) um 20 Uhr der Schlusspunkt in der Lippestadt sein. Organisator Bernd Zimmermann: „Wir sehen uns gezwungen, Dorsten mit FineArtJazz zu verlassen.“ Vorausgegangen waren Differenzen mit der Stadt. Die Agentur warf der städtischen Kulturverwaltung vor, sie nicht genügend unterstützt zu haben, die Stadt wies die Anschuldigungen von sich.

Auch die Künstler der aktuellen Spielzeit repräsentieren die ganze Vielfalt dieser Musik, die so ganz anders ist als das, was gemeinhin unter dem Label „Jazz“ verstanden wird. Das gilt auch für die Musiker von „Jin Jim“, die im „Leo“ (Fürst Leopold-Allee 70) bereits zum zweiten Mal gastieren.

Ihre Melange aus Jazz, Rock, Folk und Klassik wirkt auf erstaunliche Weise leichtfüßig. Packende Melodien, kraftvoller Sound und vor allem großartige Virtuosität sind das Markenzeichen des deutsch-peruanische Quartetts, dessen Sound durch die Querflöte bestimmt wird und das von der Bundesrepublik sogar als Botschafter deutscher Kultur auf Tour geschickt wurde.

Ticketverkauf

Die Hörer dürfen sich auf Prog-Rock-Collagen à la King Crimson freuen, raffinierte rhythmische Beatbox-Einsätze, funky Passagen, die in keltisch anmutende Themen überleiten – all das zusammengehalten durch die Klammer des „Jazz“. VVK-Tickets für 20 Euro/erm. 12 Euro bei der Stadtinfo in der Lippestraße, bei Jacques Weindepot, Borkener Straße 183 und im Leo und unter tickazz.de/publicjazz.

Übrigens: Laut Bernd Zimmermann sei es nicht auszuschließen, dass Dorsten dennoch weiterhin Spielort des jährlichen Jazzfestivals „New Colours“ bleibt, das die Agentur ebenfalls veranstaltet – dann aber mit anderen Kultur-Kooperationspartnern als der Stadt.

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