
Simon Mehling verarbeitet als Bildhauer ausschließlich „gefundene, vergessene, liegen gelassene“ Materialien. Holz, Metall, Gummi oder Stein, die er in seinen Werken verarbeitet, sind häufig dem Wetter ausgesetzt.
Für Simon Mehling sind die Momente kurz vor einer völligen Zerstörung des Materials entscheidend: Deshalb nutzt der Künstler für seine Skulpturen ausschließlich Materialien, die durch äußere Einflüsse oder eine materialfeindliche Lagerung „optisch an Leben dazu gewonnen haben“, betont er.
Eine Herangehensweise, die er auf Einladung der Tisa-Stiftung auch bei seiner Ausstellung namens „Geländeinspektion“ im und am Tisa-Archiv beherzigt: Zwei große Skulpturen, aber auch zwölf Zeichnungen zeigt er im Innen- und Außenbereich im Gebäude neben dem Fördergerüst an der Fürst-Leopold-Allee. Ausstellungseröffnung ist am Samstag (21. Juni) um 17 Uhr. Zu sehen sind die Werke bis zum 31. August.
Die Arbeiten, Skulpturen sowie Zeichnungen, „beziehen sich auf das Grundstück selbst und die umliegenden Flächen“, so Mehling: „Denn hier ist der Aufwand, der betrieben wird, um einzelne Bereiche der Stadt am Leben zu halten und aufzuwerten, sichtbar. Das Areal des ehemaligen Zechengeländes in seiner Kombination aus Neuem, Erhalt und Reanimation zeigt für ihn „Romantisierung des Vergangenen und die Offenheit für die Zukunft und damit auch die Auseinandersetzung mit Schmutz, Klima, Abnutzung durch den Menschen bis hin zum meist verlorenen Kampf mit der Natur“.

Die Anerkennung ökologischer Grenzen und eine Beobachtung des Verbrauchs und Bedarfs von Rohstoffen, Landflächen oder Energie in verschiedenen Formen bilden die Grundintention seines künstlerischen Schaffens.
Es sei aber nicht sein Ziel, „andere Menschen von bestimmten Vorstellungen zu überzeugen, sondern Orte und Situationen festzuhalten, die Gedankengänge zu Verbrauch und Bedarf auslösen“.
Der Bildhauer wurde 1995 in Würzburg geboren. Nach der Ausbildung zum Veranstaltungstechniker begann er sein Studium der freien Kunst im Jahr 2015 an der Kunstakademie Münster.
Ab 2016 studierte er in der Klasse von Prof. Maik und Dirk Löbbert, ab 2019 als deren Meisterschüler. Sein Examen erwarb er im Jahr 2023. Simon Mehling ist Preisträger des Ida-Gerhardi-Förderpreises 2025.
Anmeldung und Zeiten
Die aktuellen Öffnungszeiten sind samstags von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 15 Uhr. Besuche, Führungen und Termine können abgestimmt werden. Auch zur Eröffnung und zur Finissage inklusive Künstlergespräch am 31. August (Sonntag) bittet die Tisa-Stiftung um Anmeldung per Mail an: kontakt@tisa-stiftung.de.