
Als allererstes schafften es Briefumschläge aus alten Atlanten und Landkarten in die Produktion. Später kamen unter anderem Magnete aus ausrangierten Tastaturen und interessant designte Schalen aus Vinyl-Schallplatten ins Sortiment eines ganz besonderen Dorstener Unternehmens.
Denn die Leitung der Firma liegt in den Händen von gleichzeitig kreativ wie ökonomisch denkenden Schülerinnen und Schülern der Montessori-Reformschule in Dorsten, die jetzt den runden Geburtstag ihres Unterrichts-Projekts feiern konnte: Der Betrieb namens „Umgebaut“ feierte kürzlich sein zehnjähriges Bestehen.
Seit seiner Gründung am 18. Juni 2015 setzen engagierte Schüler einmal wöchentlich kreative Ideen in die Tat um – ganz nach dem Motto: „More than Recycling“.
Das Jubiläum wurde feierlich in der Schulaula begangen. Neben Reden von Schulleiter Jan Gödde und Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft blickte Lehrer und Mitgründer René Höffken auf ein produktives Jahrzehnt zurück. Bei Büfett, Torte mit goldener „10“ und Kinderpunsch wurde auf viele weitere erfolgreiche Jahre angestoßen.
„Der Unterricht hat nur einen Rahmen geschaffen, in dem die Gründung einer Firma stattfinden konnte. Alle weiteren Ideen haben die Schüler für sich erarbeitet“, hatte René Höffken zum Start des Projekts im Jahr 2015 erklärt. Seitdem entwickelten die Schüler nicht nur viele Produktideen, sondern auch eine klare Philosophie: „Das Grundprinzip der Nachhaltigkeit ist fest in unserem Firmenkonzept verankern. Durch Upcycling machen wir aus alten Gegenständen neue Produkte“, lautet die Devise.

Bevor die Ideen allerdings umgesetzt werden, müssen sie erst mal auf Produktionstauglichkeit und Kosten geprüft werden. „Es ist eben eine richtige Firma und deswegen haben wir in einem Businessplan und einer Satzung auch die juristischen und finanziellen Aspekte abgeklärt“, so die Devise.
Gleich am Anfang hatten die Jungunternehmer im Jahr 2015 ein erstes Projekt an Land ziehen können: Zur 400-Jahr-Feier der Tüshaus Mühle gestalteten sie 400 Jutebeutel mit Jahreszahlen, die als Türstopper oder Deko genutzt werden können. Seitdem gab es weitere Möglichkeiten, mit den upgecyclten Waren Geld zu verdienen. Ein fester Bestandteil ist der Verkauf beim Dorstener Lichterfest, bei dem die Produkte zu fairen Preisen angeboten werden.
Verwertbare Materialien
Mit diesem Ansatz war „Umgebaut“ nebenbei auch ein Bestandteil des Netzwerks für das Projekt „Dorf der Zukunft“, mit dem die Montessorischule im Jahr 2020 bei einem bundesweiten Schulwettbewerb den dritten Platz gewonnen hatte.
Aktiv wurden die Schüler im Jahr 2022 auch an der Abrissruine am Wulfener Markt und retteten dort wiederverwertbare Materialien für ihre Produktideen.
Wer die Schüler mit Sachspenden, Fördermitteln oder einer Verkaufsplattform unterstützen möchte, kann sich an das Sekretariat der Montessori-Schule wenden:
Dülmener Straße 40 in Wulfen, Tel. (02369) 2087058, E-Mail: reformschule@montessori-dorsten.de, das Sekretariat ist von 8 bis 12 Uhr besetzt.