
Mehr Aufenthaltsqualität schaffen und den Straßenraum nicht bloß zum Abstellen von Autos nutzen: das ist der Grundgedanke hinter den sogenannten „Stadtterrassen“. Was andere Städte bereits teils erfolgreich, teils umstritten ausprobiert haben, soll in diesen Sommer- und Herbstmonaten erstmalig auch nach Dorsten geholt werden.
Bei dem Projekt des „Zukunftsnetzes Mobilität NRW“ werden in gleich drei Stadtteilen Sitz- und Pflanzentröge auf sonst als Parkplätze genutzten Flächen aufgestellt – um übergangsweise als „Treffpunkte“ für die Bürger zu dienen, als Orte für Spiel und Begegnung: in Holsterhausen (4. bis 31. August an der Freiheitsstraße und dem dortigen Platz des „Partnerschaftsbrunnens), in Rhade (1. bis 28. September im Dorfkern) und in Lembeck (29. September bis 26. Oktober in der Schulstraße).
Die „Stadt-Terrassen“ sind unterschiedlich gestaltete Holzpodeste mit Sitzmöbeln, kleinen Tischen und bunten Pflanzkübeln. Jedes Modul nimmt jeweils etwa so viel Fläche ein wie ein Pkw.
Bürgerschaft und Vereine sind eingeladen, sie mit kleinen Aktionen zu beleben. Ob Nachbarschaftstreffen, Kaffeekränzchen, Pflanzaktion mit Kindern, ein kleiner Flohmarkt oder Mitsingaktionen – der Fantasie sind bei der Nutzung keine Grenzen gesetzt.
Anmeldungen möglich
Die Stadtverwaltung lädt aber auch Vereine und Gruppen außerhalb der drei Stadtteile ein, sie ebenfalls zu nutzen, „vielleicht für kleine Aktionen, die auch eine Chance sind, für das eigene Engagement Werbung zu machen“, heißt es.
Alle, die eine Terrasse nutzen möchten, können den Termin und eine kurze Beschreibung der Aktion per E-Mail an stadtagentur@dorsten.de senden. Der Termin wird dann in den Eventkalender der Stadtagentur aufgenommen. Über diesen Kalender ist dann auch zu erfahren, welche Termine schon belegt sind.

Übrigens: Durch das Projekt werden Erinnerungen wach an eine Aktion des ADFC Dorsten im Jahre 2020: Anlässlich des internationalen „Parking Days“ hatte der hiesige Radfahr-Lobbyverband damals an einem Freitagnachmittag zwei Parkplätze am Südwall in Höhe der Volksbank besetzt.
Damit wollten die Initiatoren auf die ungerechte Platzverteilung aufmerksam machen und für fahrradfreundliche Stadtplanung kämpfen: Mit Pflanzen, Kunstrasen, Stühlen und geparkten Fahrrädern.