Sommer in Dorsten werden immer heißer Klimadaten aus mehr als 100 Jahren

Ein Thermometer an einer Hauswand klettert am Nachmittag in Richtung der 40-Grad-Marke. Die Hitze kommt
Gerade sind die Hitzetage erst überstanden, da soll die nächste Hitzewelle schon wieder kommen. (Symbolbild) © picture alliance/dpa
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Ein Blick auf die Temperaturdaten der Sommermonate seit 1881 zeigt eindrucksvoll: Die Sommer in Dorsten werden immer wärmer. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima stellt für alle Kommunen in NRW verschiedene Daten bereit, die erkennen lassen, wie sich die Sommer in mehr als 100 Jahren in Dorsten verändert haben.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts schwankte die durchschnittliche Sommertemperatur meist zwischen 16 und 17 Grad Celsius. Bei Ausnahmejahren wie 1947 (19,6 Grad) oder 1911 (18,8 Grad) gab es einzelne heiße Sommer.

Hitzesommer 2003

Seit den 1980er-Jahren wird eine klare Veränderung sichtbar: Die Sommer sind nicht nur gelegentlich wärmer, sondern erreichen regelmäßig Werte jenseits der 18-Grad-Marke. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend seit der Jahrtausendwende. Der Hitzesommer 2003 bildete mit einem Temperatu-Durchschnittswert von 20,3 Grad den bisherigen Rekord.

Auch in den letzten Jahren zeigt sich die Erwärmung ungebrochen: 2018 lag der Sommerdurchschnitt bei 19,7 Grad, 2022 und 2019 bei jeweils 19,5 Grad und 2023 sowie 2024 immer noch bei über 18,5 Grad.

Diese Entwicklung deckt sich mit der Zunahme an heißen Tagen (über 30 Grad) und Sommertagen (über 25 Grad). So gab es im Jahr 2018 nicht nur eine der höchsten Durchschnittstemperaturen, sondern auch 84 Sommertage und 19 heiße Tage.

Auch 2022 sticht heraus: 60 Sommertage und 20 heiße Tage, begleitet von einer mittleren Sommertemperatur von 19,5 Grad. Der Zusammenhang ist deutlich: Je höher die Durchschnittstemperatur, desto häufiger treten Hitzetage auf.

Heiße Sommer keine Ausnahme mehr

Früher waren heiße Sommer eine Ausnahme, heute nicht mehr. Während in den 1950er- bis 1970er-Jahren noch durchschnittlich weniger als fünf heiße Tage pro Sommer gemessen wurden, liegt der Wert seit 2000 regelmäßig im zweistelligen Bereich.

Auch ein Blick auf die mittlere, jährliche Lufttemperatur unterstreicht den langfristigen Erwärmungstrend. Über Jahrzehnte hinweg lagen die mittleren Lufttemperaturen in Deutschland meist unter 10 Grad Celsius. Erst ab den 1990er-Jahren beginnen sich die Werte spürbar nach oben zu verschieben.

Seit 2014 wird fast durchgängig die 11-Grad-Marke überschritten. Das passierte früher nur in Rekordjahren wie im Jahr 1989 (11,1 Grad).

Umbruch 2018

Die vergangenen Jahre markieren einen Umbruch: 2018 lag die mittlere Temperatur bereits bei 11,7 Grad, 2020 bei 11,8 Grad und 2023 sowie 2024 sogar bei glatten 12 Grad. Dieser Wert wurde seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 noch nie gemessen.

Damit reiht sich die allgemeine Jahreserwärmung nahtlos in die Entwicklung der Sommermonate ein: Je wärmer das Gesamtjahr, desto heißer die Sommer, desto häufiger extreme Hitzeereignisse. Der Klimawandel zeigt sich also nicht nur in den Hitzewellen des Hochsommers, sondern bereits im ganzen Jahr.

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