
Um Dorstener Bürgerschaft und Stadtteile direkt am Ausbau der Windenergie zu beteiligen und damit die Energiewende vor Ort zu stärken, wurden kürzlich Vereinbarungen zwischen zwei Betreibern von künftigen Windenergieanlagen in Lembeck und der Stadt Dorsten unterzeichnet.
Beteiligt war zum einen die „Bürgerwind Lembecker Elven GmbH“, vertreten durch Daniel Schulte-Huxel. Sie wird im Bereich A 31/Heidener Straße fünf Anlagen vom Typ Vestas V 172-7.2 errichten. Zum anderen die „Bürgerwind Hilgenböcken GmbH“ (vertreten durch Michael Schulz), die eine Anlage gleichen Typs an der Lippramsdorfer Straße (Grenze zu Haltern) baut.
Beide Projekte werden von der Projektberatungsgesellschaft „BBWind“ aus Münster (Tochtergesellschaft des Landwirtschaftsverbandes) begleitet. Die Anlagen sollen ab dem Jahr 2027 Strom aus Windkraft erzeugen.
Die Vereinbarungen beinhalten drei Punkte: Bürger haben die Möglichkeit, sich mit bis zu 20 Prozent am Eigenkapital der jeweiligen Betreiber-Gesellschaft zu beteiligen. Dies geschieht in Form von Genossenschaftsanteilen der Bürgerenergie Hohe Mark eG. Die Betreiber verpflichten sich, eine kommunale Abgabe von 0,2 Cent pro eingespeiste Kilowattstunde Strom zu zahlen.

Außerdem wurde vereinbart, dass jährlich 0,5 Prozent des Jahresumsatzes für insbesondere gemeinnützige oder wohltätige Zwecke vor Ort zur Verfügung gestellt wird.
Das machen andere Betreiber auch schon jetzt: Aus diesen Topf stellt die Stadt Dorsten in diesem Jahr den hiesigen Stadtteilkonferenzen eine Aufstockung ihrer Bürgerbudget-Mittel zur Verfügung.
Bürgermeister Tobias Stockhoff betont in einer Pressemitteilung: „Die Landwirte vor Ort zeigen, dass Sie hier auch gesellschaftspolitische Verantwortung übernehmen und die Betroffenen zu Beteiligten machen.“ Dem stellt die Stadt in der Pressemitteilung ausdrücklich ein gegenteiliges Beispiel entgegen: „Die RAG MI hatte vor einigen Wochen eine Bürgerbeteiligung an Windenergieanlagen nach einer ersten mündlichen Zusage im Stadtteil Wulfen im späteren Prozess für drei Anlagen ausgeschlossen.“
Transparenzregister geplant
Die Stadt Dorsten kündigt deshalb an, ein „Transparenzregister“ zu veröffentlichen, „welche Windenergieanlagenbetreiber besondere Verantwortung für die Region übernehmen beziehungsweise Bürgerbeteiligung ermöglichen“.