Manfred Schnieders bleibt Präsident des FLVW Kampfabstimmung um Vize-Amt - Appell für Olympia

Manfred Schnieders sitzt an einem Tisch.
Manfred Schnieders wurde im Amt des FLVW-Präsidenten wiedergewählt. © Stephan Schuetze
Lesezeit

Manfred Schnieders bleibt Präsident des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Beim Verbandstag am Samstag in der Kamener Stadthalle bestätigten ihn die 135 Delegierten einstimmig für eine zweite Amtszeit. Der 70-Jährige aus Salzkotten steht seit 2022 an der Spitze des Verbandes.

FLVW: Manfred Schnieders bleibt Präsident

„Ihr Votum ist Anerkennung und Ansporn zugleich“, sagte Schnieders nach der Wahl laut Pressemitteilung des FLVW. In seiner Antrittsrede skizzierte er die Leitlinien für die kommenden vier Jahre: Der Verband wolle handlungsfähiger, digitaler, basisnäher und partizipativer werden – immer mit Blick auf die rund 2.000 Mitgliedsvereine. „Wir müssen hinterfragen, was den Vereinen wirklich nützt. Gutes Altes bewahren, gutes Neues etablieren“, so Schnieders.

Der Verbandstag begann am Vormittag mit einem Appell des Präsidenten an die Ehrenamtlichen: „Es ist Ihre Zeit, Ihre Kraft, es sind Ihre Ideen – die Sie unermüdlich in unseren Sport investieren. Lassen Sie nicht nach, Vorbild zu sein im Sport, aber auch im Einsatz für das, was das Vereinsleben ausmacht: Gemeinschaft, Freundschaft, Spaß.“

Ein besonderes Augenmerk lag auf der prominent besetzten Talkrunde am Vormittag, bei der Spitzenvertreter des deutschen Sports gemeinsame Positionen bezogen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, WDFV-Präsident Peter Frymuth, DLV-Aufsichtsratschef Jochen Schweitzer und Dr. Christoph Niessen, Vorstandsvorsitzender des Landessportbundes NRW, riefen geschlossen zur Stärkung des Breitensports auf. Dabei ging es auch um eine mögliche Olympia-Kandidatur von Deutschland.

Manfred Schnieders hält ein Mikro.
FLVW-Präsident Manfred Schnieders wurde im Amt bestätigt.© IMAGO/Funke Foto Services

„Eine Olympiabewerbung würde uns allen guttun“, sagte Niessen. „Ein Land, das sich für Olympische und Paralympische Spiele bewirbt, kann sich nicht leisten, Sportstätten verrotten und Sportunterricht ausfallen zu lassen.“ Der gemeinsame Appell: Mehr politische Unterstützung für Sportförderung, Infrastruktur und Ehrenamt.

Neben Manfred Schnieders wurden auch die weiteren Mitglieder des Präsidiums weitgehend bestätigt. Andree Kruphölter (Amateurfußball), Peter Westermann (Leichtathletik), Holger Bellinghoff (Jugend), Peter Wolf (Finanzen) sowie die Beisitzerinnen Andrea Bokelmann und Ayodele Buraimoh-Niederschlag bleiben im Amt. Marianne Finke-Holtz verteidigte ihr Amt als Vizepräsidentin für Vereins- und Verbandsentwicklung gegen Herausforderer Werner Beyer (80:51 Stimmen).

Viele Wahlen in der Stadthalle Kamen

Im Verwaltungsrat bleibt Karl-Heinz Eikenhorst Vorsitzender. Wiedergewählt wurden außerdem Joachim Schlüter, Dr. Ralf Brauksiepe, Bernhard Hartmann, Reinhard Mainka und Marco Michel. Neu hinzu kommen Thomas Wiesner und Manuel Wiesrecker.

Außerdem wurden in den Ausschüssen alle Vorsitzenden wiedergewählt:

  • Reinhold Spohn (Verbands-Fußball-Ausschuss)
  • Marcel Neuer (Schiedsrichter-Ausschuss)
  • Bernhard Bußmann (Leichtathletik-Ausschuss)
  • Kilian Krämer (Ausschuss für Vereins- und Verbandsentwicklung)
  • Harald Ollech (Jugend-Ausschuss, bereits im Mai)
  • Rolf Meiberg (Verbandssportgericht)

Trennung von Wilfried Busch als Verbandsdirektor

Im Frühjahr 2025 kam es im FLVW derweil zu einem Führungswechse: Nach acht Jahren an der Spitze der Verbandszentrale in Kaiserau musste Verbandsdirektor Wilfried Busch seinen Posten räumen. Die Trennung wurde auf einer Belegschaftsversammlung bekannt gegeben – offiziell einvernehmlich, doch hinter den Kulissen rumorte es seit Wochen.

Grund waren offenbar tiefgreifende Meinungsverschiedenheiten über die strategische Ausrichtung des Verbandes und angekündigte Personaleinsparungen, die für Unruhe sorgten. Busch, der 2017 vom Profifußball (Bayer Leverkusen) zum FLVW gewechselt war, hatte den Verband maßgeblich modernisiert und die Verwaltung zu einer dienstleistungsorientierten Organisation mit flachen Hierarchien umgebaut.

Präsident Manfred Schnieders begründete die Trennung mit unterschiedlichen Vorstellungen über die Zukunft des Verbands. Interimsmäßig übernahm Buschs bisheriger Stellvertreter Thomas Berndsen die Leitung.

Mehr Jobs

Sie sind bereits registriert?
Hier einloggen