Falsche Wasserwerker sperren 89-Jährigen Dortmunder im Badezimmer ein Polizei sucht Zeugen

Durch den Türspion kann der Anwohner eine dunkle begleitet Person erkennen.
'Seid misstrauisch!' - Polizei warnt Senioren vor Trickbetrügern vom 30.12.2015 © Bodo Marks/dpa
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In Dortmund-Lücklemberg ist ein 89-jähriger Mann am Mittwoch (16.10.) Opfer von falschen Wasserwerkern geworden. Die Trickbetrüger sperrten ihn in seinem eigenen Zuhause ein und raubten ihn aus.

Die Polizei Dortmund berichtet in einer Pressemitteilung, dass sich gegen 15 Uhr zwei unbekannte Personen an einer Wohnung in einem Zweifamilienhaus im Doldenweg als Mitarbeiter der Wasserwerke ausgaben. Unter dem Vorwand eines Wasserrohrbruchs in der Straße gelang es ihnen, Zugang zur Wohnung des älteren Herrn zu erhalten.

Die Betrüger überlisteten den Bewohner, indem einer von ihnen mit ihm ins Badezimmer ging und die Tür von außen verschloss. In der Zwischenzeit durchsuchte der zweite Täter die Wohnung des 89-jährigen Mannes und entwendete Bargeld aus dessen Brieftasche. Die Täter flüchteten mit einem Audi, mit der Städtekennung MK. Mit Schreien macht der Mann auf sich aufmerksam. Eine Nachbarin hörte die Schreie und verständigte daraufhin die Polizei.

Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Freiheitsberaubung und Diebstahl aus Wohnungen ein.

Polizei sucht nach Zeugen

Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Die Täter werden in der Pressemitteilung der Polizei wie folgt beschrieben:

Der erste Tatverdächtiger ist

  • ca. 40 Jahre alt
  • 180 cm groß
  • hat eine korpulente Statur
  • kurze dunkle Haare,
  • und war bekleidet mit einem weißen T-Shirt und einer dunklen Hose

Der zweite Tatverdächtige soll

  • 180 cm groß
  • eine schlanke Statur haben
  • dunkel gekleidet sein

Die Beamten suchen nach Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zu den Tätern oder dem Fahrzeug geben können. Zudem bitten die Polizei um Rückmeldung, falls jemand auch im selben Zeitraum von angeblichen Wasserwerkern in Lücklemberg angesprochen wurde.

Zeugen können sich bei der Kriminalwache unter der Telefonnummer 0231/132-7441 melden.

Ein Fall aus Dortmund endete tödlich

Dass Trickbetrüger sich schon häufiger als Handwerker oder ähnliches ausgegeben haben, ist aus vielen Fällen bekannt. Bei einem der schlimmsten Fälle in Dortmund tötete Siegfried T. die Witwe Gisela A. brutal mit 16 Messerstichen, da er auf das Geld der 89-Jährigen aus war. Durch eine Empfehlung anderer Trickbetrüger, die sich als Dachdecker ausgaben und die ältere Dame um knapp 90.000 Euro betrogen, war Siegfried auf Gisela A. aufmerksam geworden. Auch er arbeitete dann zunächst als Trickbetrüger bei der 89-Jährigen im Garten.

Präventionshinweise der Polizei

Um Trickbetrug zu verhindern, gibt die Polizei Dortmund mehrere Präventionshinweise: „Denken Sie immer daran: Es ist Ihr gutes Recht, fremde Menschen nicht in Ihre Wohnung oder Ihr Haus zu lassen, wenn diese sich nicht angekündigt haben oder von Ihnen eingeladen wurden!“ Zudem wird geraten, bei Fremden an der Tür stets misstrauisch zu sein und bei Unsicherheiten die Polizei unter 110 zu verständigen. Ebenfalls empfiehlt die Polizei, ein Kastenschloss mit Sperrbügel zu installieren. So ist es Ihnen möglich, die Tür einen Spalt breit zu öffnen und mit einem Besucher zu sprechen, ihn aber nicht hereinzulassen.

Die Beamten warnen, Straftäter seien leider sehr kreativ. Die Betrugsmaschen an der Haus-/Wohnungstür variieren von Wasserwerkern zu Handwerkern, über Wasserwerker, Verkäufer, bis hin zu Spendensammlern. So sollten Besucher im Zweifelsfall Kontaktdaten hinterlassen, damit Termine bei der Firma oder der Behörde gemacht werden können. Auch die Überprüfung von Ausweisen allein reiche nicht aus. Sollte eine verdächtige Person geklingelt haben oder jemand im Hausflur ein auffälliges Verhalten zeigen, ist es ratsam, den Polizei-Notruf 110 zu wählen und die Beobachtungen mitzuteilen.

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