Großer Koi im Viadukt-See bereitet Sorgen Ausgesetzter Fisch gefährdet heimische Arten

Koikarpfen in Hörder ausgesetzt
Der Koikarpfen (roter Pfeil) ist zurzeit in dem kleinen See am Hörder Viadukt zuhause. Nicht der beste Ort, sagt Wolfhard Koht-Hohmann vom NABU. © Montage Bauerfeld
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Nur wenige Meter von der Bergmann-Brauerei auf Phoenix-West entfernt stehen die Reste der Hympendahlbrücke, auch bekannt als Schlackenbahn-Viadukt Hörde. Heute befindet sich dort eine kleine Grünanlage mit Teich, die gemeinsam mit der vorbeiführenden Emscherpromenade eine Verbindung zwischen dem Phoenix-West-Gelände und dem Phoenix-See schafft. In dem kleinen Gewässer, das sich an den rund 24 Meter hohen Widerlagern der ehemaligen Brücke gebildet hat, sind zahlreiche Amphibienarten heimisch.

Ein Koi in einem See in Hörde.
Der Koi in dem kleinen See am Viadukt in Hörde. Unbekannte haben das Tier dort ausgesetzt.© Wilco

Jetzt gibt es dort einen neuen Bewohner – und der ist ziemlich auffällig: Mit der leuchtenden Färbung eines Goldfisches, jedoch um ein Vielfaches größer, zieht ein ausgesetzter Koi-Karpfen im Teich seine Runden. Das Tier scheint sich in seinem neuen Umfeld wohlzufühlen.

Für Wolfhard Koht-Hohmann vom NABU ist das keine Überraschung: „Es kommt immer wieder mal vor, dass Leute irgendwelche Tiere aus dem Aquarium oder Gartenteich in der Landschaft auswildern.“

Amphibien-Population gefährdet

Das Überleben für den Koi in dem kleinen Gewässer sei kein Problem, das eigentliche Risiko liege woanders, so Koht-Hohmann: „In dem Teich leben sehr viele Amphibien. Und gerade in dieser Jahreszeit besteht die Gefahr, dass der Fisch den Amphibien-Laich frisst und so die Population am Ort stark gefährdet.“ Aus Sicht des Naturschützers muss das Tier entfernt werden.

Der See vor dem Hörder Viadukt
In diesem See in der Nähe von Phoenix-West ist der Koi gesichtet worden. Im Hintergrund sind die Reste des Hörder Viaduktes zu erkennen.© Jörg Bauerfeld

So eindrucksvoll der Koi auch wirkt, seine Anwesenheit ist problematisch. Wird ein solcher Zierfisch in ein heimisches Gewässer ausgesetzt, kann das schwerwiegende ökologische Folgen haben.

„Koikarpfen sind sehr robust, werden oft sehr groß. Sie können die Lebensräume von Kleinfischen, Amphibien und Insektenlarven stören oder zerstören“, so Koht-Hohmann. Dazu kommt: „Gerade die exotischen Tiere können Parasiten oder Krankheiten übertragen, die für heimische Fischarten gefährlich sein können.“

Koikarpfen sind robust

Natürliche Fressfeinde habe der Koi in dieser Größe kaum. Ein Fischreiher etwa würde vermutlich nicht in der Lage sein, ein so großes Tier aus dem Wasser zu holen. Aber in den Lüften über Hörde sind manchmal auch ganz besondere Gäste zu sehen. Und diese würden sich durchaus über den Koi in dem Gewässer vor dem Viadukt freuen. „Im Naturschutzgebiet Hallerey in Dorstfeld ist ein Fischadler gesichtet worden. Das ist in Dortmund kein Brutvogel, sondern auf der Durchreise. Der könnte so einen Fisch aus dem Wasser holen“, erklärt Koht-Hohmann.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 9. Mai 2025.

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