Drei Kinder in einer Woche auf dem Schulweg verletzt Polizeipräsident nach Unfällen besorgt

Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange richtet angesichts der Häufung von Schulwegunfällen einen Appell an die Dortmunder Verkehrsteilnehmer (Symbolbild).
Polizeipräsident Gregor Lange richtet angesichts der Häufung von Schulwegunfällen einen Appell an die Dortmunder Verkehrsteilnehmer (Symbolbild). © Kevin Kindel
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Es ist gerade einmal rund eine Woche her, dass die Schule wieder begonnen hat. Und doch zählt die Polizei Dortmund bereits drei verletzte Kinder oder Jugendliche nach Schulwegunfällen. Bei den festgestellten Verstößen hätten „Autofahrerinnen und -fahrer die Sicherheit von Kindern“ gefährdet, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Sie fuhren auf Schulwegen zu schnell, parkten Gehwege zu oder schnallten ihre in Autos mitfahrenden Kinder nicht oder nicht richtig an“, heißt es dort weiter. Polizeipräsident Gregor Lange will angesichts dieser Fälle nicht von einem ausschließlich guten Start ins neue Schuljahr sprechen. „Deshalb fordere ich noch einmal eindringlich zu mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr auf.“

Die drei Unfälle mit Verletzten geschahen allesamt im Westen Dortmunds. Gleich am ersten Schultag krachte es vor der Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Huckarde, als eine Mutter nach dem Absetzen ihres Kindes mit ihrem Auto einen 14-jährigen E-Scooter-Fahrer angefahren hatte.

Zwei Tage später in Bodelschwingh hätte eine ähnliche Situation um ein Haar böse ausgehen können. Nur durch einen schnellen Rückwärtssprung konnte sich eine Zehnjährige vor einem abbiegenden Auto retten, als sie am Freitagmorgen (23.8.) bei Grün über eine Fußgängerampel ging. Beim Zurückweichen stürzte das Mädchen, der Fahrer fuhr einfach davon.

Am Donnerstagmorgen (29.8.), eine Woche nach Einschulung der neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler, dann der nächste Vorfall. In Marten habe ein Auto um kurz nach 8 Uhr morgens ein Kind erfasst, das mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden sei. Die Schulte-Heuthaus-Straße/Ecke Sadelhof war laut Polizei-Sprecher Peter Bandermann vorübergehend gesperrt.

Die Häufung dieser drei Fälle zu Schulbeginn steht für einen generellen Trend: Zuletzt hatte es deutlich mehr Unfälle mit Kindern auf dem Schulweg gegeben. Allein bis Juni 2024 gab es schon neun Verkehrsunfälle mit Kindern, häufig in unmittelbarer Nähe zu Schulen. Im gesamten Jahr 2023 waren es lediglich fünf.

Was tut die Polizei dagegen?

Polizeipräsident Lange zeigt sich ob dieser Entwicklung besorgt. Er will die Sicherheit auf dem Schulweg auf verschiedenen Wegen vor allem an die Eltern herantragen: „Das Thema gehört in die Schulkonferenzen, in die Pflegschaftssitzungen und in die Eltern-Chatgruppen. Es reicht nicht, Schilder aufzustellen.“

Die Einhaltung der geltenden Regeln werde immer wieder kontrolliert, zum Schulstart besonders. Permanent auf Schulwegen im Einsatz sei aktuell etwa die Kradgruppe der Dortmunder Polizei. Die Motorradfahrer überwachten den Verkehr unter anderem auf der Bunzlau-, der Strohn- und der Parsevalstraße sowie auf Flughafen- und Landgrafenstraße. Die Bilanz: 83 Verstöße, vor allem gegen das Tempo-Limit.

Sicherheit der Kinder sei „Herzenssache“

Kontrolliert habe man am ersten Schultag beispielsweise nahe der Diesterweg-Grundschule in der Nordstadt. Zwischen 6 und 14 Uhr habe die Polizei dort 25 Parkverstöße geahndet. Das Falschparken stelle für Kinder vor allem wegen der eingeschränkten Sicht auf die Straße eine große Gefahr dar.

„Ohne Auto zur Schule“: Wie hier mit einem Banner auf der Kreuzstraße wirbt die Polizei für mehr Sicherheit im Straßenverkehr auf Schulwegen.© PP Dortmund

Den Kindern aus den ersten Schuljahren spricht der Polizeipräsident hingegen ein großes Kompliment aus, denn „die verhalten sich wirklich vorbildlich im Straßenverkehr“, so Gregor Lange. „Die Sicherheit unserer Kinder im Straßenverkehr muss eine Herzenssache sein.“

Wenig Verstöße gegen Schulstraßen-Regel

Mit Blick auf die aktuell erprobten Schulstraßen vor vier Grundschulen seien in den ersten sieben Tagen insgesamt nur wenige Verstöße festgestellt worden. Polizeipräsident Gregor Lange will aber auch die anderen Schulen im Blick behalten: „An 84 Schulen gibt es diese Schilder nicht – und wir sollten nicht allein auf noch mehr Verbote setzen, sondern mit Vernunft für mehr Sicherheit auf Schulwegen setzen, damit wir nach diesem schlechten Start von den Unfallzahlen runterkommen.“

Unsere Video-Reportage von Freitag (23.8.) zeigt, wie die Polizei in einer der Schulstraßen in Bövinghausen kontrolliert. Wir sprachen mit einer Schulleiterin und einem Polizeikommissar über das Pilotprojekt Schulstraßen gesprochen:

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